Die US-Notenbank Fed warnt vor schwierigen Kompromissen angesichts der unsicheren Wirtschaftslage. Das Ergebnis? Ein drastischer Einbruch bei Krypto-Mining-Aktien. Doch der Kryptomarkt selbst zeigt sich davon unbeeindruckt.
Am 28. Mai 2025 sahen die Aktien von US-Krypto-Mining-Firmen einen signifikanten Einbruch. Das geschah, nachdem die Protokolle des Federal Open Market Committee (FOMC) der Federal Reserve auf wachsende Unsicherheit über die US-Wirtschaft hindeuteten. Interessanterweise blieb der Kryptomarkt von diesen Verlusten bei den Mining-Aktien weitgehend unberührt. Die Veröffentlichung der FOMC-Sitzungsprotokolle am 28. Mai war der Auslöser für die Reaktionen an den Börsen.
Das Komitee muss schwierige Kompromisse treffen, wenn die Inflation länger anhält und die Aussichten für Wachstum sowie Beschäftigung nachlassen.
Nach den Sitzungen Anfang Mai entschied die Fed, die Zinssätze zwischen 4,25 % und 4,50 % unverändert zu lassen. Die Protokolle zeigten, dass diese Entscheidung auf einer „weiteren Zunahme der Unsicherheit über die wirtschaftliche Ausblick und einem Anstieg der Risiken für höhere Arbeitslosigkeit und höhere Inflation“ basierte. Diese Unsicherheit spiegelte sich direkt in den Aktienkursen der Krypto-Mining-Unternehmen wider, wie die Kurseinbrüche zeigten.
Riot Platforms (RIOT) beendete den Handelstag am 28. Mai mit einem Verlust von 8,32 %. CleanSpark (CLSK) fiel um 7,61 % und Mara Holdings sogar um 9,61 %. Zwar erholte sich Mara Holdings leicht im Nachhandel, doch die Tendenz war klar. Auch die Aktie von Coinbase (COIN) verlor 4,55 %. MicroStrategy (MSTR), bekannt für seine Bitcoin-Investitionen, setzte seinen Abwärtstrend fort und verlor weitere 2,14 %, auch beeinflusst durch eine Sammelklage.
Diese Börsenbewegungen finden statt, während es Spannungen zwischen US-Präsident Donald Trump und der Federal Reserve gibt. Trump kritisierte Fed-Chef Jerome Powell öffentlich für die Zinspolitik. Am 17. April äußerte Trump deutlich, dass Powells Entlassung seiner Meinung nach „nicht schnell genug kommen kann!“.
Trotz der Turbulenzen bei den Mining-Aktien blieb der Kryptomarkt überraschend stabil. Bitcoin fiel nur um 0,90 % in den letzten 24 Stunden und notierte bei rund 107.942 US-Dollar. Über die letzten sieben Tage gesehen, fiel Bitcoin um 2,06 %. Das Marktvertrauen stieg sogar leicht, was sich im Crypto Fear & Greed Index zeigte, der um drei Punkte auf 74 im „Gier“-Territorium zulegte.
Die nächste Zinssatzentscheidung der Federal Reserve ist für den 18. Juni 2025 angesetzt. Laut dem CME FedWatch Tool erwarten 97,8 % der Marktteilnehmer, dass die Zinssätze unverändert bleiben werden. Doch die jüngsten Einbrüche der Krypto-Mining-Aktien zeigen nicht nur kurzfristige Unsicherheiten, sondern auch langfristige Herausforderungen für die Branche.
Das Bitcoin Halving senkt die Blockbelohnungen auf 3,125 BTC. Das macht Mining weniger profitabel, wenn der Preis nicht entsprechend steigt.
Neben dem Halving stellt die Konkurrenz durch professionelle Mining-Farmen eine Herausforderung dar. Diese konzentrieren immense Rechenleistung, was den Markteintritt für Neueinsteiger erschwert. In Deutschland kommen zusätzliche Hindernisse hinzu, vor allem die hohen Strompreise. Mit 30 bis 40 Cent pro Kilowattstunde für private Haushalte und dem Fehlen von Sondertarifen ist Mining hierzulande besonders unattraktiv im Vergleich zu Ländern wie den USA oder Kanada.