Die Krypto-Welt ist nicht nur von Volatilität geprägt, sondern auch von realen Gefahren. Ein aktueller Fall in Südkorea zeigt auf drastische Weise, wie Kriminelle gezielt Krypto-Holder ins Visier nehmen. Das Risiko gewaltsamer Überfälle steigt und macht erhöhte Vorsicht unerlässlich.
Kürzlich gab es in Südkorea eine beunruhigende Entwicklung, die das wachsende Problem der Krypto-Kriminalität deutlich macht. Südkoreanische Behörden haben einen russischen Staatsbürger festgenommen, der zusammen mit zwei weiteren Personen versuchte, bei einem fingierten Krypto-Deal in Seoul eine Millionensumme zu stehlen. Dieser Vorfall beleuchtet die zunehmende Gefahr gewaltsamer Verbrechen im Zusammenhang mit digitalen Währungen und unterstreicht die Notwendigkeit verbesserter Sicherheitsmaßnahmen in dieser Branche. Es ist ein klares Signal an alle Beteiligten, die Wachsamkeit zu erhöhen.
Am 21. Mai ereignete sich der versuchte Raub in einem Hotel in Seoul. Drei russische Verdächtige gaben vor, Teilnehmer einer Peer-to-Peer-Krypto-Transaktion zu sein und luden zehn südkoreanische Männer in das Hotel ein. Zwei Opfer wurden in das Hotelzimmer gelockt, während die anderen in der Lobby warteten. Die Verdächtigen trugen Schutzwesten und überfielen die Opfer im Zimmer mit einer Replikapistole und einem Teleskopschlagstock. Ihre Hände wurden mit Kabelbindern gefesselt.
Ein Opfer konnte entkommen und Alarm schlagen, was die Verdächtigen zur Flucht ohne Beute veranlasste. Die Polizei fand einen Mann blutend in der Lobby und im Hotelzimmer eine Ausrüstung, die auf eine sorgfältige Planung hindeutete: Replikawaffe, Schlagstöcke, Schutzwesten und ein Geldzähler. Die südkoreanische Polizei versuchte die Täter am Verlassen des Landes zu hindern, doch zwei waren bereits abgereist.
„Wir haben Interpol um Hilfe gebeten, um die flüchtigen Verdächtigen im Ausland zu verfolgen.“
Ein Polizeisprecher zur internationalen Fahndung nach den Krypto-Räubern.
Am 27. Mai konnte einer der Verdächtigen in seinen Zwanzigern schließlich in Busan festgenommen werden. Er befindet sich nun in Untersuchungshaft und wird wegen Körperverletzung und versuchten Raubes angeklagt. Die Polizei führt aktuell Verhöre durch und bereitet eine Haftanordnung vor, um den Fall weiter aufzuklären und mögliche Verbindungen zu identifizieren. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Rechenschaftspflicht der Täter.
Der Vorfall in Seoul ist ein weiteres Beispiel für die steigende Zahl gewaltsamer Krypto-Verbrechen. Erst am 13. Mai war die Familie des Paymium-CEO Pierre Noizat Ziel eines versuchten Kidnappings. Solche Vorfälle haben zu einem Anstieg der Nachfrage nach persönlicher Sicherheit in der Krypto-Branche geführt. Private Sicherheitsunternehmen wie Infinite Risks International verzeichnen vermehrte Anfragen nach Bodyguards und Schutzverträgen, was die wachsende Besorgnis in der Community widerspiegelt.
Die Bedrohung durch Krypto-Kriminalität wird nicht nur durch individuelle Täter, sondern auch durch staatlich unterstützte Gruppen verstärkt. Ein prominentes Beispiel sind nordkoreanische Hackergruppen, die sich auf die Web3- und Krypto-Branche spezialisiert haben. Sie nutzen spezielle Tools, um Betriebssysteme zu infizieren. In einem spektakulären Angriff stahlen nordkoreanische Hacker binnen eines Tages Kryptowährungen im Wert von 137 Millionen US-Dollar von TRON-Nutzern. Diese Angriffe dienen der Finanzierung von Nordkoreas Waffenprogramm und zur Umgehung internationaler Sanktionen.
Die globale Sicherheitslage bleibt angespannt, geprägt von geopolitischen Spannungen und sicherheitspolitischen Herausforderungen. Der Verfassungsschutzbericht 2024 bestätigt, dass die Bedrohungen durch Cyberangriffe und andere Kriminalitätsformen hoch bleiben. Die internationale Zusammenarbeit ist daher entscheidend, um diese Bedrohungen effektiv zu bekämpfen. Dies schließt auch den Austausch von Informationen über neue Krypto-Kriminalitätsmuster ein.