Krypto-Regulierung: Fed spielt Großen Stablecoin-Vorteile zu

In der Krypto-Community rumort es: Caitlin Long, CEO der Custodia Bank, erhebt schwere Vorwürfe gegen die US-Notenbank. Trotz scheinbarer Lockerungen hält die Fed eine Richtlinie aufrecht, die großen Banken unfaire Vorteile bei Stablecoins verschafft und den Markt behindert.

Die jüngste Kontroverse entzündete sich im April 2025, als die Federal Reserve vier vorherige Krypto-Richtlinien aufhob – ein Schritt, der als Zeichen der Regulierungsentspannung gedeutet wurde. Doch eine zentrale, im Januar 2023 in Absprache mit der Biden-Administration erlassene Regelung blieb bestehen. Diese signifikante Ausnahme bildet den Kern der aktuellen Kritik. Sie betrifft insbesondere die Interaktion von Banken mit digitalen Assets und die Emission von Stablecoins. Die Beibehaltung dieser einen Regelung, trotz der Aufhebung anderer, sorgte für Verwirrung.

Kern der umstrittenen Richtlinie ist das Verbot für Banken, direkt mit Kryptowährungen zu handeln oder Stablecoins auf permissionless Blockchains auszugeben. Stattdessen fördert die Regel die Schaffung von Stablecoins durch große Banken innerhalb privater, permissionierter Systeme. Caitlin Long betont, dass dies traditionellen Finanzinstituten einen klaren Zeit- und Technologievorteil verschafft. Andere Marktteilnehmer müssen indes auf die gesetzliche Klärung durch den Kongress warten.

Diese Politik räumt traditionellen Finanzinstituten einen klaren Vorrang bei der Einführung ihrer eigenen Stablecoins ein, während andere Marktteilnehmer auf die Verabschischiedung eines Stablecoin-Gesetzes warten müssen.

Diese restriktive Haltung behindert den breiteren Kryptomarkt signifikant. Banken können nicht als Hauptakteure im Handel von On-Chain-Assets wie Bitcoin (BTC), Ether (ETH) oder Solana (SOL) agieren oder als Market-Maker auftreten. Diese Beschränkung schafft ein Ungleichgewicht: Sie favorisiert große Banken, die ihre eigenen Stablecoins in geschlossenen Ökosystemen emittieren dürfen, während innovative, kleinere Akteure im dezentralen Finanzsektor (DeFi) ausgebremst werden.

Caitlin Long bezeichnete die Kommunikationsstrategie der Fed als ‚PR-Spin‘: Sie erwecke den Eindruck regulatorischer Erleichterungen, während die restriktivste und bevorzugende Regelung weiterhin in Kraft bleibe.

Angesichts dieser Ungleichheit fordert Caitlin Long den Kongress auf, dringend ein umfassendes Stablecoin-Gesetz zu verabschieden. Ein solches Gesetz könnte die derzeitige, bevorzugende Politik der Fed übergehen und eine faire und einheitliche Regulierungsgrundlage schaffen. Ohne eine klare gesetzliche Regelung bleiben die aktuellen Ungleichheiten und Hürden für innovative Akteure im digitalen Asset-Bereich bestehen.

Die von der Fed beibehaltene Richtlinie zeigt die anhaltende Skepsis gegenüber dezentralen Finanztechnologien. Während andere Aufsichtsbehörden wie das OCC und die FDIC ihre Präferenzen für permissionierte Blockchains bereits aufgehoben haben, hält die Fed an dieser restriktiven Haltung fest. Dies unterstreicht die komplexen, widersprüchlichen Dynamiken in der Kryptoregulierung und die Notwendigkeit einer klaren gesetzlichen Klärung.