Unter Donald Trump setzt die Krypto-Branche große Hoffnungen auf regulatorische Klarheit. Doch trotz Millionenspenden und umfassender Lobbyarbeit zeigt sich, dass die Fortschritte langsamer ausfallen als erwartet. Was steckt hinter der Verzögerung?
Die Wahl Donald Trumps Anfang 2025 hat in der Krypto-Szene zunächst eine Welle der Euphorie ausgelöst. Viele sahen in seiner Präsidentschaft mehr regulatorische Klarheit und signifikantes Wachstum für digitale Assets. Doch trotz anfänglicher Begeisterung und erheblicher finanzieller Unterstützung durch die Kryptoindustrie scheinen die Erwartungen an eine schnelle regulatorische Neugestaltung übertroffen worden zu sein. Die Realität zeigt, dass die Umsetzung komplexer ist als erhofft, was zu einem langsameren Fortschritt führt.
Seit dem Wahltag flossen Millionen von US-Dollar von führenden Krypto-Unternehmen wie Ripple, Coinbase, Kraken, Robinhood und Circle an Trumps Inaugurationskomitee. Diese Spenden, von mindestens 10 Millionen US-Dollar, sind Teil breiterer Unternehmensspenden an die neue Regierung. Parallel festigt die Branche ihre Präsenz durch umfassende Lobbyarbeit; über 160 Millionen US-Dollar wurden bereits in ein Super PAC investiert, um krypto-freundliche Gesetzgeber zu unterstützen. Dies unterstreicht den wachsenden politischen Einfluss der Kryptobranche.
Die Kryptoindustrie hat seit der Wahl Trumps mindestens 10 Millionen US-Dollar an dessen Inaugurationskomitee gespendet, zusätzlich zu über 160 Millionen US-Dollar für Lobbyarbeit. Diese finanzielle Unterstützung festigt den politischen Einfluss der Branche.
Ein besonders vielversprechendes, aber auch umstrittenes Vorhaben ist die Einführung einer nationalen Bitcoin-Reserve, angekündigt von Trump im Wahlkampf. Diese Idee erregte große Aufmerksamkeit bei Investoren und Analysten, mit dem Potenzial, den Bitcoin-Kurs signifikant zu beeinflussen und die globale Akzeptanz zu fördern. Experten wie Tom Lee und Robert Kiyosaki prognostizieren Kursziele bis zu 350.000 US-Dollar. Die tatsächliche Umsetzung bleibt jedoch ungewiss, mit einer Wahrscheinlichkeit von nur etwa 40-45 Prozent im ersten Amtsjahr, laut Polymarket.
Trotz anfänglicher Euphorie und finanzieller Unterstützung schreiten die regulatorischen Fortschritte langsamer voran als erwartet. Die Hoffnung auf einen klaren regulatorischen Rahmen bis Sommer 2025 könnte, so einige Experten, „ein bisschen zu optimistisch“ gewesen sein. Obwohl die Trump-Administration Unterstützung signalisiert, erweist sich die Umsetzung von Reformen und der Aufbau eines klaren Rahmens als komplex und zeitaufwändig. Die Diskussion um die nationale Kryptoreserve ist ein Beispiel für die bestehenden Hürden und Bedenken.
Die Pläne für eine nationale Kryptoreserve stoßen auf erhebliche Kritik. Experten sehen potenzielle Risiken für die geopolitische Stabilität und den Status des US-Dollars. Latif Peracha, Generalpartner bei M13, äußerte, dass solche Reserven „keinen Sinn machen“ und das Risiko bergen, die Dominanz des US-Dollars langfristig zu untergraben. Auch innerhalb der Kryptoindustrie gibt es unterschiedliche Meinungen, wobei einige vor Risiken warnen und die Förderung von Stablecoins bevorzugen.
Latif Peracha von M13 kritisiert die Idee einer nationalen Kryptoreserve als potenziell riskant, da sie langfristig die Dominanz des US-Dollars untergraben könnte. Bedenken bleiben bestehen.
Die Trump-Administration plant einen Gipfel zu Kryptowährungen, bei dem die nationale Kryptoreserve auf der Agenda steht. Dieser Gipfel könnte wichtige Einblicke in zukünftige Pläne und Klarheit über Zeitrahmen und Details bringen. Trotz Herausforderungen bleibt die Stimmung in der Branche grundsätzlich positiv. Viele Experten sehen die Maßnahmen, auch wenn sie verzögert umgesetzt werden, als positiv für die Krypto-Welt und potenziell unterstützend für den Bullenmarkt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob regulatorische Versprechen eingehalten werden können.