Krypto-Regulierung USA: Countdown zur Klarheit?

Die USA ringen um eine klare Krypto-Regulierung. Aktuelle Gesetzesinitiativen wie der FIT 21 Act und Debatten um Stablecoins zeigen Bewegung, doch der Weg ist steinig. Was bedeutet das für den Markt und deine Assets?

Der U.S. Kongress intensiviert seine Bemühungen, die regulatorische Landschaft für digitale Assets zu gestalten. Im Zentrum steht die Entwicklung einer umfassenden Marktstruktur, die durch Gesetzesinitiativen wie den FIT 21 Act Form annimmt. Dieser im Mai 2024 vom Repräsentantenhaus verabschiedete Akt zielt auf eine klare Zuständigkeitsverteilung zwischen CFTC und SEC ab. Die Branche wartet gespannt auf die nächsten Schritte, die wegweisend für die Zukunft von Krypto-Assets in den USA sein könnten.

Der FIT 21 Act schlägt vor, die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) mit der Aufsicht über digitale Assets als Commodities zu betrauen, sofern diese auf dezentralisierten Blockchains basieren. Dies würde die CFTC ermächtigen, Spot-Markt-Transaktionen zu überwachen. Gleichzeitig soll die Securities and Exchange Commission (SEC) daran gehindert werden, ihre umstrittene Praxis der „Regulierung durch Durchsetzung“ fortzusetzen. Digitale Assets sollen nur dann als Wertpapiere gelten, wenn die zugrundeliegende Blockchain funktional, aber nicht dezentralisiert ist.

Ein weiterer kritischer Bereich ist die Regulierung von Stablecoins. Diese an Fiatwährungen wie den US-Dollar gekoppelten Assets sind zentral für Zahlungen und DeFi. Ein Hearing im Senatsausschuss im Februar 2025 diskutierte den GENIUS Act, einen Vorschlag zur Schaffung eines föderalen Lizenzierungs- und Aufsichtsrahmens. Dieser Entwurf, unterstützt von Senatoren wie Lummis und Gillibrand, soll klare Regeln schaffen, lässt aber auch Raum für staatliche Regulierung bei Emittenten bestimmter Größe.

Kritiker wie Timothy Massad von der Harvard University mahnten jedoch an, dass der GENIUS Act stärkere prudentielle Regulierungen und ein dediziertes Insolvenzverfahren für Stablecoins benötige.

Ein Hearing im Unterausschuss des House Financial Services Committee im Februar 2025 bestätigte den dringenden Bedarf an Stablecoin-Gesetzen. Es herrschte Konsens, dass Klarheit geschaffen werden muss. Diskutiert wurde auch die Stärkung der CFTC für Krypto-Commodities und die Idee einer Selbstregulierungsorganisation (SRO), die gemeinsam von CFTC und SEC überwacht werden könnte. Ziel ist ein klarer regulatorischer Pfad für Intermediäre im Umgang mit digitalen Assets.

Trotz Fortschritten gibt es erheblichen Widerstand. SEC-Vorsitzender Gary Gensler kritisierte den FIT 21 Act scharf und warnte vor Risiken für Investoren und Kapitalmärkte durch die Einschränkung der SEC-Befugnisse. Im Senat konzentrieren sich einflussreiche Stimmen wie Senatorin Elizabeth Warren auf AML-Compliance (Anti-Geldwäsche). Der Vorsitzende des Bankenausschusses, Senator Brown, zeigte bisher wenig Unterstützung für umfassende Krypto-Gesetze, was die Verabschiedung erschwert.

Dennoch wächst die bipartisane Unterstützung für einen Krypto-Regulierungsrahmen. Rep. Bryan Steil kündigte baldige Stablecoin-Gesetzesvorschläge im Repräsentantenhaus an und betonte gute Arbeitsbeziehungen. Die bevorstehenden Wahlen könnten die Dynamik verändern. Es gibt Bestrebungen, Krypto-Gesetzgebung in Jahresendpakete zu integrieren. Trotz Hürden zeichnet sich ab, dass die Branche mittel- bis langfristig mit klareren Regeln rechnen kann, was für die On-Chain-Stabilität relevant ist.