Die „Crypto Week“ im US-Kongress: Ein Meilenstein für die Regulierung. Doch Vorsicht ist geboten, denn die Umsetzung braucht Zeit. Was bedeuten die neuen Gesetze für dein Krypto-Portfolio und die Zukunft von DeFi?
Die von Trump ausgerufene „Crypto Week“ im US-Kongress brachte wichtige Gesetze zur Krypto-Regulierung. Das Repräsentantenhaus verabschiedete drei Gesetzesvorhaben, die den Markt für digitale Assets umfassend regulieren sollen. Experten mahnen aber zur Vorsicht, denn die tatsächliche Wirkung wird sich erst mit Verzögerung zeigen. Die Lobbyarbeit von Branchenriesen wie Coinbase Global trug maßgeblich dazu bei, politische Entscheidungsträger zu beeinflussen. Es könnte über ein Jahr dauern, bis die Gesetzgebung tatsächlich in Kraft tritt.
Der Genius Act, der Digital Asset Market Clarity Act (CLARITY Act) und der Anti-CBDC Surveillance State Act werden als grundlegende Schritte zur Schaffung eines regulatorischen Rahmens für Kryptowährungen bewertet.
Der Genius Act reguliert *Payment Stablecoins*. Herausgeber müssen eine 1:1-Deckung in US-Dollar oder US-Staatsanleihen vorweisen. Finanzminister Scott Bessent erwartet dadurch eine zusätzliche Nachfrage von 3,7 Billionen US-Dollar nach US-Staatsanleihen. Das US-Finanzministerium wird innerhalb eines Jahres Vorschriften erarbeiten, die die Bedingungen für die Herausgabe von Stablecoins festlegen. Dies könnte sich verzögern. Die unmittelbaren Auswirkungen auf Stablecoin-Emittenten wie Circle oder Tether bleiben aus.
Der CLARITY Act regelt die Aufsicht über Kryptowährungsbörsen, Broker und Token zwischen CFTC und SEC. Das Gesetz genießt parteiübergreifende Unterstützung und könnte noch im September unterzeichnet werden. Kritiker bemängeln jedoch schwächere Regeln im Vergleich zu traditionellen Finanzmärkten. So könnten Kryptobörsen weiterhin eigene Venture-Capital-Fonds besitzen und in gelistete Krypto-Unternehmen investieren. Die Schwächung von Regeln zum Insiderhandel wird kritisiert.
Der Anti-CBDC Surveillance State Act soll die Federal Reserve daran hindern, eine eigene digitale Zentralbankwährung (CBDC) für den Einzelhandel auszugeben. Das Gesetz soll die Privatsphäre schützen und staatliche Überwachung verhindern. Wholesale-CBDCs, die nur für institutionelle Nutzer gedacht sind, sind davon nicht betroffen. Viele Länder starten bereits CBDC-Pilotprojekte, um grenzüberschreitende Zahlungen zu erleichtern. Hier sehen wir, wie wichtig es ist, Privatsphäre zu schützen.
Trotz der Fortschritte wird der praktische Einfluss der neuen Vorschriften erst in ferner Zukunft spürbar sein. Die Ausarbeitung detaillierter Regeln, öffentliche Konsultationen und mögliche Gerichtsverfahren könnten den Prozess verzögern. Besonders beim Anti-CBDC-Gesetz sind langwierige Verhandlungen im Senat zu erwarten. Es bleibt komplex, Krypto zu regulieren. Es ist noch nicht abzusehen, wann es einen endgültigen Rechtsrahmen geben wird.
Die Kryptobranche steht vor einer Phase intensiver Anpassung. Erwartungen und Realität müssen sorgfältig auseinandergehalten werden.
Die „Crypto Week“ zeigt, dass Kryptowährungen auf höchster politischer Ebene angekommen sind. Experten mahnen zur Geduld, denn die Umwandlung der Gesetzesvorhaben in wirksame Vorschriften wird Zeit brauchen. Es ist wichtig, jetzt genau hinzuschauen und die Entwicklung der Krypto-Regulierung aufmerksam zu verfolgen. Der Genius Act wurde unterzeichnet. Bleibt wachsam, denn die tatsächlichen Auswirkungen auf On-Chain-Aktivitäten und Fiatverluste sind noch schwer abzuschätzen.