Krypto-Sentiment steigt: Doch droht Gefahr am Wochenende?

Das Anlegervertrauen im Krypto-Markt erholt sich, beflügelt durch nachlassende Handelsspannungen. Doch Experten warnen eindringlich: Trotz des positiven Sentiments bleiben strukturelle Schwächen, insbesondere die Wochenend-Illiquidität, eine anhaltende Gefahr für unerwartete Preisbewegungen.

In den letzten Wochen hat das Anlegervertrauen im Kryptomarkt eine bemerkenswerte Erholung erfahren. Dies wurde maßgeblich durch die Abschwächung globaler Handelsunsicherheiten begünstigt. Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, dass Einfuhrzölle auf chinesische Waren „erheblich sinken“ könnten, hat die Risikobereitschaft unter Krypto-Anlegern gestärkt. Trotz dieser positiven Entwicklung warnen Analysten eindringlich: Strukturelle Schwächen des Marktes können weiterhin zu negativer Dynamik, insbesondere während der Wochenend-Illiquidität, führen.

Der Kryptomarkt durchlebte zuvor eine heftige Korrekturphase, ausgelöst durch die wirtschaftlichen Unsicherheiten der Zollpolitik.
Dies führte zu einem dramatischen Kurseinbruch bei Bitcoin und einem extremen Stimmungstief. Der Fear-and-Greed-Index, ein wichtiger Indikator für das Anlegersentiment, fiel auf nur 10 Punkte. Das signalisierte „extreme Angst“ und markierte den tiefsten Stand seit mehreren Jahren.

Die jüngste Erholung, initiiert durch Trumps mögliche Tarifpolitik-Änderungen, hat das Anlegervertrauen merklich gestärkt. Der Fear-and-Greed-Index stieg signifikant in den neutralen Bereich auf 47 Punkte. Dies ist ein klares Indiz für die Rückkehr des Vertrauens. Bitcoin konnte sich ebenfalls von seinem Tief bei unter 75.000 Dollar erholen und wird nun über 88.500 Dollar gehandelt. Die Marktdynamik hat sich spürbar verändert.

Im April verschob sich das Anlegervertrauen im Kryptomarkt dramatisch von Angst zu Gier. Bitcoins Preiserholung um 25% von den April-Tiefs war der Haupttreiber. Steigende Nachfrage war sowohl bei großen Whales als auch bei kleineren Investoren beobachtbar. Dies zeigte eine breite Basis für die Erholung an und deutete auf eine nachhaltigere Bewegung hin.

Die Verbesserung des Sentiments reduziert die Fragilität, eliminiert aber nicht die strukturellen Risiken wie die geringe Wochenend-Liquidität. Unerwartete makroökonomische Nachrichten können die Volatilität während der Phasen geringer Liquidität weiterhin erhöhen.

Trotz der verbesserten Stimmung warnen Analysten: Strukturelle Schwächen, besonders die geringe Liquidität an Wochenenden, bergen weiter Risiken. Historisch sind Wochenenden anfällig für starke Bewegungen, gerade bei hohem offenem Interesse und geringer Markttiefe. Die Sonntag-Liquidität begrenzte Bitcoins Rallye oft. Am 6. April fiel Bitcoin, trotz anfänglicher Entkopplung vom US-Aktienmarkt, nachdem Jerome Powell vor Zoll-Einflüssen warnte.

Die jüngste Erholung wurde von mehreren Faktoren gestützt. Die Aussetzung der Tarifpolitik durch Trump wirkte sich positiv auf das Marktsentiment aus. Bitcoin stieg kurzfristig über 83.000 Dollar, Ethereum über 1.600 Dollar. Auch der US-Aktienmarkt zeigte am 9. April starkes Wachstum. Technisch zeigten Bitcoin und Ethereum kurzfristige Anzeichen einer Bodenbildung. moderate Volumensteigerungen und MACD-Divergenz deuteten auf Erholungsbereitschaft hin.

Obwohl sich das Sentiment verbessert hat, bleiben globale makroökonomische Bedingungen unsicher. Tarifverhandlungen könnten strategisches „Posturing“ sein. Aurelie Barthere von Nansen meint, die Märkte hätten tarifbezogene Ängste eventuell eingepreist. „It feels like we’ve maxed out on tariff-related fear“, sagte sie. Die Nachhaltigkeit des Aufschwungs hängt vom Durchbrechen von Widerstandsniveaus ab. Es könnte eine Rallye geben, falls Märkte an einen „Trump-Put“ glauben. Volatilität bleibt aber wahrscheinlich.

Während viele über die Richtung der Märkte in den nächsten Wochen unsicher bleiben, scheint es auch, als hätten die Märkte nur auf das kleinste Signal gewartet, dass wir „back in the game“ sind.