Krypto-Travel Rule: Warum 2025 zur Deadline wird

Die Travel Rule wird zum zentralen Thema in der Krypto-Welt. Mit neuen Verordnungen und der Vormachtstellung von Stablecoins müssen VASPs ihre Compliance deutlich beschleunigen. Erfahrt, was die KryptoWTransferV für euch bedeutet.

In der dynamischen Welt der digitalen Assets wird die sogenannte „Travel Rule“ immer wichtiger. Besonders im Zuge neuer Regularien und der Dominanz von Stablecoins sehen wir eine beschleunigte Bewegung hin zur Compliance. Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Entwicklungen, Branchenerwartungen und die spezifischen Anforderungen für Kryptowertedienstleister, kurz VASPs (Virtual Asset Service Providers), in Deutschland und international. Versteht, wie die steigende Regulierung eure Operationen beeinflusst.

Die Financial Action Task Force (FATF) führte die Travel Rule ein, um den Informationsaustausch bei Kryptotransaktionen zu erzwingen – ein klares Signal gegen Geldwäsche und illegale Aktivitäten.

Kernpunkte der Travel Rule sind die zweifelsfreie Identifikation der Beteiligten, analog zu KYC im traditionellen Finanzwesen, sowie die lückenlose Rückverfolgbarkeit von Transaktionen. Jeder Transfer von Kryptowerten muss transparent sein. Besonders kritisch ist der strukturierte Informationsaustausch zwischen VASPs. Hier müssen Daten wie Namen, Adressen, Kontonummern oder eindeutige Transaktionsnummern sowie andere identifizierende Merkmale des Senders und Empfängers übermittelt werden. Dies erhöht die Transparenz massiv und erschwert das Verschleiern von Mittelherkünften oder -zielen.

In Deutschland erfolgte die Umsetzung der Travel Rule über die Kryptowertetransferverordnung (KryptoWTransferV) im Oktober 2021, basierend auf dem Geldwäschegesetz. Die KryptoWTransferV schreibt die Identifikation und Verifizierung von Kunden vor. Transaktionsnachweise müssen stets dokumentiert und nachvollziehbar sein, verdächtige Fälle sind umgehend der Financial Intelligence Unit (FIU) zu melden. Ein bedeutender Unterschied ist der Schwellenwert von 0 Euro für Transaktionen zwischen betreuten Wallets. Bei Transfers über 1000 Euro zwischen betreuten und unhosted Wallets muss der Inhaber der unhosted Wallet identifiziert werden, was erhebliche operative Anpassungen erfordert.

Die BaFin, als zuständige Aufsichtsbehörde, wacht über die Einhaltung der KryptoWTransferV und fordert von VASPs den vollständigen Informationsaustausch, um Marktintegrität zu gewährleisten.

Eine Umfrage von Notabene zeigt, dass fast alle befragten Krypto-Unternehmen planen, bis Mitte 2025 vollständig Travel Rule-konform zu sein. Dieser hohe Grad an Compliance-Bereitschaft signalisiert eine wachsende Akzeptanz der Regulierung. Die Gründe dafür liegen in der zunehmenden regulatorischen Klarheit durch Vorgaben von FATF und BaFin, die Unternehmen besser verstehen lassen, welche technischen und prozessualen Anpassungen notwendig sind. Die gesteigerte Transparenz fördert zudem das Vertrauen von Investoren und Nutzern, was für die langfristige Marktstabilität essenziell ist.

Auch Stablecoins, die an Fiatwährungen gekoppelt sind, fallen unter die Travel Rule. Ihre wachsende Popularität bedeutet, dass auch bei diesen Transaktionen umfassende Informationen ausgetauscht werden müssen. Dies bringt technische Herausforderungen, insbesondere bei der Skalierbarkeit und der Transaktionsgeschwindigkeit. Gleichzeitig bietet die Travel Rule-Compliance aber auch Chancen: Eine sichere Abwicklung reduziert Risikopräsenzen und kann langfristig zu geringeren Betriebskosten führen. Investiert in robuste Compliance-Lösungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.