Die Kryptobörse KuCoin strebt nach der Blockierung die Rückkehr nach Südkorea an. Dies geschieht im Zuge einer globalen Compliance-Offensive, die die Zukunft von Kryptobörsen in regulierten Märkten prägen könnte. Der Weg ist steinig, doch KuCoin zeigt Entschlossenheit.
Die Kryptobörse KuCoin, die zuletzt mit strengen Regulierungen in Südkorea konfrontiert war, plant nun die Rückkehr in das Land. Nachdem die Plattform durch Maßnahmen südkoreanischer Behörden blockiert wurde, die auf die Entfernung unregistrierter Kryptobörsen abzielten, verfolgt KuCoin eine strategische Neuausrichtung. Diese Entscheidung ist Teil einer größeren Initiative, bei der KuCoin zunächst die Compliance in wichtigen globalen Märkten sicherstellen will, bevor der südkoreanische Markt erneut adressiert wird. Die regulatorischen Hürden sind hoch, doch das Unternehmen zeigt sich entschlossen.
Südkoreanische Regulierungsbehörden ordneten am 21. März 2023 an, dass Google Play den Zugang zu Kryptobörsen blockieren muss, die den Anforderungen nicht entsprachen. Wenige Wochen später folgte eine ähnliche Anordnung der Financial Services Commission (FSC) für den Apple Store.
Die Ressourcen sind vorhanden. Wir müssen es Schritt für Schritt angehen. Unsere Strategie wird immer darin bestehen, dass wir uns zuerst auf die großen Jurisdiktionen konzentrieren.
BC Wong, der neue CEO von KuCoin, bestätigte in einem exklusiven Interview die Pläne für die Rückkehr. Er betonte jedoch, dass dies erst nach der Sicherung der Compliance in Schlüsselmärkten wie den Vereinigten Staaten, der EU, China und Indien möglich sein wird. Wong verglich den Betrieb in der Kryptobranche mit dem in traditionellen Finanzmärkten, wo klare Regulierungen in jeder Jurisdiktion essenziell sind. Die Gespräche mit den zuständigen Behörden laufen bereits.
Wong äußerte die Vermutung, dass die verschärften Regulierungen, die im Vergleich zu vor drei Jahren deutlich strenger geworden sind, möglicherweise ein Versuch sein könnten, globale Akteure zugunsten lokaler Börsen aus den Märkten zu drängen. Diese Annahme unterstreicht die komplexen regulatorischen Dynamiken, mit denen internationale Kryptobörsen konfrontiert sind. Die Unsicherheit über die wahren Absichten der Regulierungsbehörden bleibt bestehen und beeinflusst die Strategie globaler Player.
Oliver Stauber, der neue EU-CEO von KuCoin, beleuchtete die Herausforderungen in der Europäischen Union. Trotz der MiCA-Verordnung, die eine einheitliche Regulierung schaffen sollte, gibt es weiterhin Schwierigkeiten. Einzelne Jurisdiktionen interpretieren die Gesetze unterschiedlich, was dazu führt, dass Lizenzen in einigen Fällen als „falsch bewertet“ angesehen werden und den Betrieb erschweren. Dies zeigt, dass selbst europäische Harmonisierungsversuche auf lokale Widerstände stoßen können.
MiCA sollte ein einheitliches Spielfeld für Kryptovermögenswerte in ganz Europa schaffen. Allerdings wird es ziemlich kompliziert und schwierig, solange es Akteure gibt, die nicht nach den Regeln spielen.
Trotz der aktuellen Einschränkungen hat KuCoin sein Engagement in Südkorea nicht aufgegeben. Das Unternehmen hat kürzlich eine koreanische Community ins Leben gerufen, um 24/7-Community-Dienste anzubieten. Diese Initiative, in Zusammenarbeit mit dem Influencer ICO Pantera, signalisiert das langfristige Interesse von KuCoin am südkoreanischen Markt und zeigt, dass das Unternehmen die Verbindung zu den lokalen Nutzern trotz der regulatorischen Hürden aufrechterhalten möchte.