LIBRA Memecoin: Argentinien-Skandal schockt Krypto

Der $LIBRA-Memecoin, einst mit großem Hype gestartet, endete in einem politischen Skandal, der das Solana-Ökosystem erschütterte. Was als Projekt zur Förderung der argentinischen Wirtschaft begann, entpuppte sich als Rug Pull mit weitreichenden Folgen. Dieser Fall beleuchtet die extremen Risiken im Krypto-Space, insbesondere bei prominenten Verbindungen.

In der dynamischen Welt der Kryptowährungen sehen wir ständig neue Token und Projekte. Oft starten diese mit riesigem Hype, nur um später in Kontroversen oder gar Skandale zu münden. Der $LIBRA-Memecoin ist ein klassisches Beispiel dafür. Im Februar 2025 sorgte er für enorme Aufmerksamkeit im Solana-Ökosystem und hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die Szene, aber nicht im positiven Sinne. Dieses Projekt zeigt eindrücklich, wie schnell sich die Lage ändern kann und welche Risiken in diesem volatilen Markt stecken.

Der argentinische Präsident Javier Milei stellte am 14. Februar 2025 per X-Post den $LIBRA-Token vor. Er sollte Argentiniens Wirtschaft durch Förderung von kleinen Unternehmen und Start-ups unterstützen. Dieser Post, der später gelöscht wurde, erklärte, dass das private Projekt genau diesem Zweck dienen sollte. Das Token lief auf der Solana-Blockchain.

Hinter $LIBRA stand die in Delaware registrierte Firma Kelsier Ventures, geführt von CEO Hayden Davis. Davis hatte bereits 2024 ein Treffen mit Präsident Milei, vermittelt durch den jungen Trader Mauricio Novelli. Novelli, der Milei seit mindestens 2021 kennt, agierte als Berater des Präsidenten und spielte eine zentrale Rolle bei der Koordination der Kelsier Ventures Aktivitäten. Dies zeigt die engen Verbindungen zwischen den Akteuren.

Dieses private Projekt wird sich der Förderung des Wachstums der argentinischen Wirtschaft durch die Finanzierung kleiner argentinischer Unternehmen und Start-ups widmen.

Nur wenige Stunden nach dem Launch begann der Abstieg. Der Token verlor rapide an Wert, stürzte um mehr als 96% von seinem Höchstpreis ab. Diese plötzliche Wertminderung ließ schnell Vorwürfe eines „Rug Pull“ laut werden – ein Betrug, bei dem die Ersteller das Projekt absichtlich scheitern lassen, um die investierten Gelder abzuziehen. Präsident Milei reagierte schnell, dementierte jede Verbindung und erklärte, nicht über die Details informiert gewesen zu sein.

Eine der zentralen Anschuldigungen betraf die Tokenomics: 95% der Token-Versorgung waren für Teammitglieder und frühe Investoren freigegeben. Das lieferte starke Hinweise auf Insider-Handel und eine unfaire Verteilung der Tokens. Zudem wurde Mauricio Novelli beschuldigt, Kelsier Ventures geleitet und gleichzeitig behauptet zu haben, KIP Protocol zu vertreten, um Zugang zu Präsident Milei für Krypto-Investoren zu verkaufen, ohne Mileis Wissen oder Zustimmung.

Der Skandal hatte weitreichende politische Folgen. Präsident Milei sah sich mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Seine Verbindung zum Projekt und die Rolle Novellis standen in Frage. Es gab sogar Berichte, dass Mileis eigene Schwester Zahlungen von Hayden Davis erhalten hatte, was die Korruptionsvorwürfe verstärkte.

Die Kontroverse wirkte sich auch signifikant auf das Solana-Ökosystem aus. Der SOL-Preis fiel deutlich, was auf nachlassende On-Chain-Aktivität und gestörtes Vertrauen zurückzuführen war. Der Skandal führte zudem zu personellen Konsequenzen: Ben Chow, Mitgründer von Meteora, trat zurück, nachdem er wegen mangelnder Urteilsfähigkeit kritisiert worden war.

Der Skandal zeigt die Risiken und Unsicherheiten auf, die mit der Beteiligung an Kryptowährungsprojekten einhergehen.