Die M2-Geldmenge, ein zentraler Indikator für globale Liquidität, wird oft im Kontext von Bitcoin diskutiert. Doch ist sie wirklich ein verlässliches Barometer für den Bitcoin-Kurs? Wir beleuchten die Korrelation und ihre Tücken.
Die M2-Geldmenge ist ein breit gefasster Indikator für die globale Liquidität. In der Kryptowelt, insbesondere bei Bitcoin, wird sie als wichtige Kennzahl diskutiert, die den Kurs beeinflussen könnte. Aber wie verlässlich ist diese Metrik wirklich und was sagt sie uns über die Zukunft von Bitcoin? Sie umfasst Bargeld, Sichteinlagen und andere leicht konvertierbare Geldwerte. Sie misst das Gesamtgeldangebot einer Volkswirtschaft und gibt Aufschluss über die Liquidität im Finanzsystem.
Ein Blick auf die historischen Daten zeigt eine bemerkenswerte Korrelation zwischen der M2-Geldmenge und dem Bitcoin-Kurs. Studien fanden eine Korrelation von bis zu 0,94.
Diese hohe Korrelation deutet auf eine enge Beziehung zwischen globaler Liquidität und der Kursentwicklung von Bitcoin hin. Die Logik ist simpel: Steigt M2, ist mehr Geld im Umlauf. Diese zusätzliche Liquidität sucht renditeträchtige Investitionen und kann zu Rallyes bei Krypto führen. Umgekehrt führen Kontraktionen zu risikoscheuen Perioden, in denen Anlagen schwer Aufwärtsdynamik entwickeln.
Wichtig ist: Bitcoin reagiert nicht sofort auf M2-Änderungen. Analysen zeigen, dass es etwa 10 Wochen dauert, bis Bitcoin die Änderungen im M2-Wachstum vollständig widerspiegelt. Diese Verzögerung erschwert präzise Prognosen.
Trotz der starken Korrelation ist M2 als Kennzahl für Bitcoin umstritten. Ein Hauptkritikpunkt: M2 ist nicht immer eine zuverlässige Indikation für die tatsächliche Liquidität an den Finanzmärkten.
Politische Entscheidungen wie Quantitative Straffung (QT) oder Lockerung (QE) beeinflussen Geldmenge und Liquidität erheblich, ohne sich unmittelbar in M2 widerzuspiegeln. Zudem kann M2 irreführend sein, wenn isoliert betrachtet. Andere Faktoren wie Zinssätze, Inflationsraten und globale Trends spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Eine ausschließliche Fokussierung kann zu falschen Schlüssen führen.
Die aktuelle M2-Ausweitung wird oft als positiv für Bitcoin interpretiert. Erhöhte Geldmenge führt zu höherer Inflation, Anleger suchen alternative, inflationsresistente Anlagen wie Bitcoin. Doch die spezifischen Bedingungen sind wichtig.
QT der Federal Reserve seit Juni 2022 zieht Liquidität ab. Endet diese Straffung, könnte dies zu erneuter Liquiditätszunahme führen, was positive Auswirkungen auf den Bitcoin-Preis hätte.
Neben M2 solltet ihr andere Indikatoren betrachten: Zinssätze, Inflationsraten, wirtschaftliche Trends, institutionelle Beteiligung. Eine umfassende Analyse ist entscheidend für fundierte Entscheidungen im Kryptomarkt.