Brasilien: Fintech Méliuz setzt alles auf Bitcoin

Die brasilianische Fintech-Firma Méliuz geht einen bahnbrechenden Schritt: Sie sammelt zusätzliches Kapital explizit für den Kauf von Bitcoin. Was steckt hinter dieser mutigen Strategie und wie reagiert der Markt?

In einer bemerkenswerten Entwicklung im brasilianischen Finanzsektor hat die Fintech-Firma Méliuz, bekannt für ihre Cashback-Dienstleistungen, kürzlich Pläne verkündet, zusätzliches Kapital für den Kauf von Bitcoin aufzubringen. Diese Strategie markiert einen bedeutenden Schritt in der Geschichte des Unternehmens und unterstreicht Méliuz‘ Engagement, sich als Vorreiter in der Integration von Kryptowährungen in traditionelle Finanzstrukturen zu positionieren. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die erste Bitcoin-Treasury-Gesellschaft Brasiliens zu werden.

Am 15. Mai 2025 stimmten die Aktionäre von Méliuz mit großer Mehrheit für die Umwandlung des Unternehmens in die erste Bitcoin-Treasury-Gesellschaft Brasiliens.

Diese Entscheidung folgte auf eine umfassende Überarbeitung der Unternehmensziele. Méliuz beschloss, Bitcoin nicht nur als Hedge gegen Inflation oder Währungsabwertung zu halten, sondern es als zentrales Element seiner Geschäftsstrategie zu etablieren. Der Executive Chairman von Méliuz, Israel Salmen, betonte, dass dies ein „historischer Tag“ für Méliuz und den brasilianischen Finanzsektor sei. Das Unternehmen hat bereits signifikante Bitcoin-Bestände aufgebaut.

Bis dato hat Méliuz 274,52 Bitcoin für durchschnittlich 103.604 USD pro Bitcoin erworben, eine Gesamtinvestition von 28,4 Millionen USD. Die Gesamtbestände erhöhten sich auf 320,3 Bitcoin im Wert von etwa 33 Millionen USD.

In einer neueren Entwicklung hat Méliuz Pläne vorgelegt, weitere 26,4 Millionen USD (ca. 150 Millionen brasilianische Real) durch die Ausgabe von 17.006.803 Stammaktien aufzubringen. Dieses Kapital soll ausschließlich für den Kauf zusätzlicher Bitcoin verwendet werden. Diese Maßnahme spiegelt die tiefe Verpflichtung von Méliuz wider, den Wert seiner Aktien durch die Akkumulation von Bitcoin zu maximieren.

Dies ist ein „historischer Tag“ für Méliuz und den brasilianischen Finanzsektor.

Der Ansatz des Unternehmens, Bitcoin in einer „akkretiven Weise“ für die Aktionäre anzusammeln, soll langfristig den Wert pro Aktie erhöhen und somit die Interessen der Aktionäre stärken. Die Ankündigung der Kapitalerhöhung hat jedoch auch zu einer negativen Marktreaktion geführt. Der Aktienkurs fiel um etwa 8%, was auf Unsicherheit und Risikobewusstsein der Anleger hindeutet. Diese Reaktion ähnelt der Strategie anderer Unternehmen.

Trotz dieser kurzfristigen Volatilität bleibt Méliuz bei seiner langfristigen Strategie. Der Fokus auf Bitcoin als zentralen Bestandteil unterstreicht das Vertrauen des Managements in die Zukunft der Kryptowährung und ihre potenzielle Rolle in der globalen Finanzwelt. Méliuz ist zwar die erste Bitcoin-Treasury-Gesellschaft in Brasilien, aber nicht der größte Bitcoin-Halter in Lateinamerika.

Der E-Commerce-Riese MercadoLibre hält mit über 570 Bitcoin, die etwa 59,2 Millionen US-Dollar wert sind, die größten Bitcoin-Bestände in der Region. Méliuz hat seine Präsenz im Crypto-Ökosystem weiter gestärkt, indem es als exekutives Mitglied bei „Bitcoin For Corporations“ beigetreten ist. Diese Plattform hat die Entwicklung auf X (ehemals Twitter) verkündet und Méliuz gelobt.