Der globale Kryptomarkt navigiert durch komplexe regulatorische Gewässer. Während die USA, auch unter Trump, oft als kryptofreundlich galten, hat die Europäische Union mit ihrer MiCA-Verordnung die Weichen neu gestellt. Doch warum bevorzugt die Branche nun vermehrt Europa?
Der Kryptomarkt hat sich rasant entwickelt, technisch wie regulatorisch. Während die USA unter Trump als kryptofreundlich galten, hat die EU mit MiCA einen entscheidenden Schritt gemacht. Die Frage ist, warum die Kryptobranche trotz Trumps Unterstützung zunehmend MiCA den Vorzug gibt und wie das die globale Dynamik verändert.
Die MiCA-Verordnung ist der Grundstein für einen einheitlichen EU-Regulierungsrahmen für Kryptowerte. Seit Juni 2023 teilweise in Kraft, wird sie 2025 vollständig wirksam sein und Ausgabe, Angebot und Dienstleistungen rund um Kryptowerte abdecken.
Ein zentrales Ziel der MiCA ist, den Anlegerschutz zu erhöhen und die Marktfunktion zu verbessern. Es schafft Rechtssicherheit für Innovationen bei der Distributed-Ledger-Technologie und sorgt für risikogerechte Regulierung. Spezifische Regeln für vermögenswertreferenzierte Kryptowerte und E-Geld-Token, oft als Stablecoins bekannt, treten ab Juli 2024 in Kraft.
MiCA schafft einen einheitlichen Regulierungsrahmen in der EU, was bedeutet, dass Dienstleister europaweit dieselben Anforderungen erfüllen müssen.
Dies ersetzt die bisher unterschiedlichen nationalen Regelungen. Eine einheitliche Erlaubnispflicht für den Handel mit Kryptowerten gilt fortan in ganz Europa. Wer eine Erlaubnis erlangen und behalten will, muss überall dieselben organisatorischen und operativen Kriterien erfüllen.
MiCA stärkt auch die Geldwäscheprävention und Marktintegrität. Die Verordnung verlangt, dass Transfers digitaler Vermögenswerte zurückverfolgt werden können. Das erschwert Geldwäsche und Terrorfinanzierung, erhöht das Vertrauen in den Markt und sichert transparente, sichere Aktivitäten.
Die Klarheit und Sicherheit der MiCA machen die EU zunehmend attraktiv für Kryptowert-Dienstleister und Emittenten.
Im Gegensatz dazu wird die Regulierungslage in den USA oft als unsicher und zersplittert wahrgenommen. In den USA gibt es viele widersprüchliche Bundes- und Landesregulierungen, was die Marktteilnehmer verunsichert und viele dazu bringt, klarere Bedingungen anderswo zu suchen. Darum fließen Krypto-Flows zunehmend nach Europa, während die Aktivitäten von Retail-Investoren in den USA zurückgehen.
Die Entscheidung der Kryptobranche für MiCA hat signifikante Auswirkungen auf den globalen Markt. Die EU-Regulierung stärkt das Vertrauen und die Integrität, was zu erhöhter Adoption und gesteigertem Interesse führt, nicht nur in der EU, sondern weltweit. Die EU setzt mit MiCA einen Standard, der von anderen Ländern beobachtet und möglicherweise nachgeahmt wird, was zu einer globalen Harmonisierung der Kryptoregulierung führen könnte. Das würde Handel und Innovation fördern.