Michael Saylor’s MicroStrategy steht vor einem bemerkenswerten Punkt: Milliardenschwere unrealisierte Gewinne aus Bitcoin-Beständen treffen auf stagnierende Umsätze im Kerngeschäft. Diese aggressive Anlagestrategie prägt die Zukunft des Unternehmens maßgeblich.
Trotz stagnierender operativer Umsätze steuert MicroStrategy (MSTR) unter Michael Saylor auf einen beeindruckenden Meilenstein zu. Für das zweite Quartal 2025 erwartet das Unternehmen unrealisierte Gewinne von über 13 Milliarden US-Dollar aus seinen umfangreichen Bitcoin-Beständen. Dies unterstreicht die radikale Neuausrichtung der Anlagestrategie, die seit 2020 massiv in Bitcoin investiert. Saylor sieht die Kryptowährung als überlegenes Anlageobjekt und Inflationsschutz, eine Überzeugung, die das Unternehmen zu kontinuierlichen Akquisitionen treibt, finanziert durch Bargeld, Schulden und Aktienemissionen.
„Bitcoin kann als ‚apex property of the human race‘ dienen“, so Michael Saylor. Er sieht darin das wertvollste und sicherste Anlageobjekt der Menschheit.
In der letzten Juniwoche 2025 erwarb MicroStrategy weitere 4.980 Bitcoins für 531,9 Millionen US-Dollar. Diese Transaktion wurde primär durch den Verkauf von Stammaktien finanziert. Das Gesamtportfolio wuchs auf 597.235 Bitcoins, erworben für 42,4 Milliarden US-Dollar. Bei einem Kurs von etwa 107.500 US-Dollar ist das Portfolio über 64 Milliarden US-Dollar wert. Die unrealisierten Gewinne sind ein starkes Signal für die Bilanz und das Vertrauen der Investoren in diese riskante Strategie.
Die aggressive Bitcoin-Strategie hat nicht nur positive Resonanz hervorgerufen. Es gibt Kritikpunkte, unter anderem Vergleiche mit einem Ponzi-Schema, wobei Befürworter dies als typische Risiko-Rendite-Dynamik sehen. Ein weiteres Bedenken ist die signifikante Dilution des Aktienwerts durch die Erhöhung der ausstehenden Aktien von 96,861 Millionen auf 245,459 Millionen. Die Bitcoin-pro-Aktie-Quote stieg jedoch trotz allem an.
Ungeachtet der immensen Bitcoin-Gewinne bleiben die operativen Einnahmen von MicroStrategy bedenklich stagnierend. Das Kerngeschäft in Analyse- und Mobilsoftware wurde kaum ausgebaut, die Umsätze verharren hinter den Erwartungen. Diese Stagnation wirft Fragen zur nachhaltigen Wirtschaftlichkeit des fundamentalen Geschäftsmodells auf, das zunehmend von der Bitcoin-Wette überlagert wird.
MicroStrategy behält mit seiner Strategie eine Schlüsselrolle im Kryptomarkt. Das fortgesetzte Investieren in Bitcoin sendet trotz Volatilität ein starkes Signal und fördert die Akzeptanz. Saylor zeigt zudem Interesse an aktiver Mitgestaltung der regulatorischen Landschaft, was klare und förderliche Regeln für Krypto vorantreiben könnte. Die Entwicklung wird weiterhin intensiv beobachtet werden.
MicroStrategy steht am Scheideweg: Massive, potenzielle Bitcoin-Gewinne stehen stagnierenden Kerngeschäften gegenüber. Die Vision Saylors ist klar, doch die Zukunft bleibt volatil, abhängig von Regulierung und Marktbedingungen. Dennoch bleibt das Unternehmen ein wichtiger Impulsgeber im Krypto-Sektor.