Nasdaq drängt SEC: Klare Regeln für Krypto-Assets!

Die Regulierung digitaler Assets nimmt Fahrt auf. Die Nasdaq hat die US-Börsenaufsicht SEC nachdrücklich aufgefordert, klare Regeln für Krypto-Assets zu schaffen und diese wie traditionelle Wertpapiere zu behandeln. Was bedeutet das für den Krypto-Markt und eure Investments?

In einem bedeutsamen Schritt zur Schaffung von Transparenz und Struktur im rasant wachsenden Markt für digitale Assets hat die Nasdaq Inc. die US-amerikanische Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC) nachdrücklich aufgefordert, eine klare und kohärente Regulierungsstruktur zu definieren. In einem umfangreichen, 23-seitigen Schreiben vom 25. April argumentiert Nasdaq, dass digitale Assets, die funktional traditionellen Finanzinstrumenten wie Aktien oder Anleihen ähneln, auch entsprechend reguliert werden sollten, unabhängig von ihrer spezifischen tokenisierten Form. Dies zielt darauf ab, Investoren zu schützen und Marktintegrität zu gewährleisten.

Die bestehenden Marktstrukturen seien mehr als fähig, mit Kryptotoken umzugehen, vorausgesetzt, diese werden klar kategorisiert und die Regeln entsprechend angepasst.

Nasdaq unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer präzisen Taxonomie für digitale Assets, um die bestehenden regulatorischen Herausforderungen effektiv zu bewältigen. John Zecca, Chief Regulatory Officer bei Nasdaq, hob im Schreiben hervor, dass eine umfassende Klassifizierung digitaler Assets unverzichtbar sei. Er betonte sinngemäß, dass eine „Aktie, egal wie man sie nennt, immer noch eine Aktie ist“. Das bestehende Finanzsystem könne digitale Assets problemlos absorbieren, sofern die richtige Taxonomie geschaffen und die Regeln entsprechend angepasst würden.

Vorgeschlagen wird, digitale Assets in unterschiedliche Kategorien einzuteilen. Ein Teil sollte als „finanzielle Wertpapiere“ klassifiziert werden und den bestehenden regulatorischen Rahmenbedingungen für traditionelle Instrumente unterliegen. Dies impliziert, dass diese tokenisierten Assets analog zu ihren traditionellen Pendants gehandelt und überwacht werden müssten. Ein weiterer Teil könnte als „digitale Asset-Investitionsverträge“ eingestuft werden, welche zwar einer „leichteren Regulierung“ unterliegen, aber weiterhin unter der Aufsicht der SEC stünden. Diese Einteilung basiert auf der Notwendigkeit, Tokens, die den Howey-Test bestehen, als Investitionsverträge zu behandeln und entsprechend zu regulieren.

Nasdaq betont ferner die entscheidende Bedeutung einer klaren Trennung zwischen digitalen Assets, die als Wertpapiere anzusehen sind, und solchen, die als Rohstoffe (Commodities) klassifiziert werden sollten. Letztere fielen idealerweise unter die Zuständigkeit der Commodity Futures Trading Commission (CFTC). Diese Unterscheidung ist fundamental, um sicherzustellen, dass jeder Typ digitaler Assets dem angemessenen regulatorischen Rahmen zugeordnet wird.

„Eine Aktie, egal unter welchem Namen, bleibt immer noch eine Aktie„, argumentierte Nasdaq. Eine umfassende Taxonomie sei unerlässlich.

Die bestehende Finanzinfrastruktur ist laut Nasdaq durchaus in der Lage, digitale Assets zu integrieren, sobald die erforderliche Taxonomie und die angepassten Regularien implementiert sind. Die Depository Trust & Clearing Corporation (DTCC), eine zentrale US-amerikanische Wertpapierabwicklungsstelle unter enger SEC-Aufsicht, hat bereits Schritte zur Integration der Blockchain-Technologie in regulierte Finanzmärkte unternommen. Die DTCC hat sich im März verpflichtet, den Ethereum-Standard ERC-3643 für erlaubnispflichtige Security-Token zu fördern, was einen bedeutenden Schritt in Richtung der Tokenisierung traditioneller Finanzinstrumente darstellt.

Darüber hinaus schlägt Nasdaq die Einführung eines „Crossover-Trading-Status“ vor. Dieser Status würde Handelsplätzen ermöglichen, mehrere Asset-Typen auf einer einzigen Plattform zu handeln und von kombinierten Überwachungs-, Clearing- und Depositarleistungen zu profitieren. Dieser Ansatz erlaubt die Effizienzsteigerung durch Nutzung der bestehenden Infrastruktur, während gleichzeitig spezifische Sicherheitsmechanismen zum Schutz der Anleger gewährleistet werden. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Integration digitaler Assets in das traditionelle Finanzwesen voranzutreiben.

Die Forderung von Nasdaq nach einer klaren und konsistenten Regulierungsstruktur für digitale Assets ist ein essenzieller Schritt zur Schaffung von Klarheit und Stabilität in diesem sich dynamisch entwickelnden Markt. Durch die Etablierung einer umfassenden Taxonomie und die Anpassung bestehender Regeln kann die Integration digitaler Assets in die traditionelle Finanzinfrastruktur erfolgen, ohne ein komplett neues System aufbauen zu müssen. Dieser Ansatz wird nicht nur den Anlegerschutz signifikant stärken, sondern auch Innovation und Wachstum im Bereich der digitalen Assets nachhaltig fördern.