Netflix plant einen revolutionären Schritt: Ab 2026 sollen AI-generierte, personalisierte Werbespots direkt in die Mitte von Streams integriert werden. Diese Neuerung könnte die Werbelandschaft verändern, wirft aber auch ernsthafte Fragen zur Nutzererfahrung und Privatsphäre auf.
In einer Ära, in der Technologie und Unterhaltung verschmelzen, kündigt Netflix einen mutigen Schritt an. Auf seiner Upfront-Veranstaltung 2025 enthüllte der Streaming-Gigant Pläne, generative künstliche Intelligenz (KI) für die Schaffung interaktiver Werbespots zu nutzen. Diese sollen ab 2026 direkt in die Mitte von Streams integriert werden. Die Neuerung markiert eine potenzielle neue Ära in der Werbeindustrie, wirft aber gleichzeitig erhebliche Fragen bezüglich der Zukunft des Fernsehkonsums und der Nutzerprivatsphäre auf.
Die Basis der neuen Werbestrategie ist generative KI zur nahtlosen Integration von Werbespots. Diese Technologie ermöglicht die Personalisierung und Anpassung der Werbung an Vorlieben und Verhalten der Zuschauer. Ziel ist, die Spots weniger disruptiv und relevanter zu gestalten als traditionelle 30-Sekünder. Die personalisierten Werbebotschaften könnten auf frühere Online-Aktivitäten der Nutzer reagieren und während Pausen oder Midroll-Breaks erscheinen.
Nutzer der Plattform schenken den Midroll-Werbespots genauso viel Aufmerksamkeit wie den Shows und Filmen selbst. Diese Aussage unterstreicht unsere Überzeugung.
Die AI-generierten Werbespots sollen in verschiedenen Formaten auftreten, darunter Midroll- und Pause-Werbespots sowie interaktive Elemente oder Overlays. Diese sind darauf ausgelegt, den Ton, das Timing und das Verhalten des Zuschauers zu berücksichtigen. Die Personalisierung soll die Werbung weniger störend und dafür engagierender gestalten. Netflix positioniert dies als eine Möglichkeit, die Aufmerksamkeit subtil zu fesseln. Die Reaktionen der Nutzer sind jedoch gemischt.
Die Ankündigung hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Während einige potenzielle Vorteile in weniger störender Werbung sehen, äußern viele Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der zunehmenden Kommerzialisierung. Auf sozialen Medien gab es negative Reaktionen und sogar Drohungen mit Kündigung, falls Midroll-Werbespots erscheinen. Ein zentrales Anliegen ist das Verschwimmen der Grenze zwischen Inhalt und Werbung, was zu einer unauffälligen, aber effektiven Form der Produktplatzierung führen könnte.
Die Integration von Produktpitches in die Shows selbst könnte zu einer unauffälligen, aber umso effektiveren Form der Werbung führen. Dies wirft wichtige Fragen auf.
Netflix betrachtet sein Werbegeschäft als in den Anfängen, plant jedoch eine wesentliche Expansion. Ziel ist die Verdopplung der Werbeeinnahmen bis 2025 und die Stärkung der in-house-Werbeplattform, die bereits in mehreren Ländern verfügbar ist. Die Einführung von AI-generierter Werbung ist Teil dieser Strategie zur Steigerung der Einnahmen bei gleichzeitiger Verbesserung der Zuschauererfahrung. Mit über 94 Millionen monatlich aktiven Nutzern auf der werbefinanzierten Stufe bietet Netflix eine riesige Zielgruppe.