Ein spektakulärer Erfolg im Kampf gegen Krypto-Kriminalität: Die israelische Polizei hat einen Mann festgenommen, der im Verdacht steht, für den Nomad-Hack von 2022 verantwortlich zu sein. Dieser Angriff führte zum Verlust von digitalen Assets im Wert von rund 190 Millionen US-Dollar.
In einer bedeutenden Entwicklung im Kampf gegen Cyberkriminalität hat die israelische Polizei einen Mann festgenommen, der verdächtigt wird, an dem spektakulären Hack des Nomad-Protokolls im Jahr 2022 beteiligt gewesen zu sein. Der Vorfall führte zum Verlust von etwa 190 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen. Alexander Gurevich, ein 47-jähriger Doppelstaatler mit russischer und israelischer Staatsbürgerschaft, wurde am 1. Mai 2025 am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv festgenommen. Gurevich, der in Bat Yam lebt, versuchte unter dem neuen Namen „Alexander Block“ nach Russland zu fliehen, nachdem er kurz zuvor seinen Namen geändert und einen neuen Reisepass erhalten hatte. Diese Fluchtversuch deutete stark auf eine geplante Absetzbewegung hin.
Im August 2022 wurde das Nomad-Blockchain-Protokolls, eine Brücke zwischen verschiedenen Blockchain-Netzwerken, Opfer eines massiven Hackerangriffs. Der Angriff führte zum Verlust von etwa 190 Millionen US-Dollar in digitalen Assets, hauptsächlich in USDC-Stablecoins und wrapped Versions von Bitcoin und Ethereum. US-amerikanische Staatsanwälte behaupten, dass Gurevich der Erste war, der eine Schwachstelle in den Smart Contracts von Nomad ausnutzte, was zu diesem gigantischen Verlust führte und eine Kette weiterer Exploits auslöste.
Gurevich wird vorgeworfen, die Schwachstelle in Nomads System identifiziert und ausgenutzt zu haben, um etwa 2,89 Millionen US-Dollar in Token abzuziehen. Interessanterweise kontaktierte er nach dem Hack den CTO von Nomad unter einer falschen Identität, entschuldigte sich für den Vorfall und bot an, einen Teil der gestohlenen Mittel zurückzuerstatten. Er forderte jedoch auch eine „Belohnung“ von 500.000 US-Dollar für die Entdeckung des Bugs. Nachdem Nomad ihm lediglich 10% der gestohlenen Assets anbot, brach Gurevich den Kontakt ab.
„Er passt in das Profil eines crypto-nativen Bedrohungsakteurs: geschickt in der Ausnutzung von Smart Contracts, aber letztendlich durch schlechte OpSec (Operationale Sicherheit) entlarvt.“
Gurevichs Festnahme erfolgte aufgrund eines US-amerikanischen Extraditionsersuchens. Die israelische Staatsanwaltschaft hat beim Jerusalemer Bezirksgericht eine Petition eingereicht, um Gurevich als auslieferungsfähig zu erklären. Ein entsprechender Gerichtstermin fand bereits statt, und Gurevich bleibt derzeit in Haft. Sollte er in die USA ausgeliefert und dort verurteilt werden, drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft – ein wesentlich strengerer Strafmaß als unter israelischem Recht. Dieses Verfahren unterstreicht die globale Reichweite solcher Cyberverbrechen.
Die Festnahme von Gurevich ist das Ergebnis einer umfassenden internationalen Zusammenarbeit zwischen den Behörden in Israel und den USA. Die Operation wurde von der Operativen Koordinationsabteilung der Nationalen Betrugsabteilung der israelischen Polizei und der Betrugsabteilung von Tel Aviv durchgeführt. Der Fall wird von Avi Kronenberg, einem Anwalt der Internationalen Abteilung der israelischen Staatsanwaltschaft, bearbeitet und zeigt die Notwendigkeit grenzüberschreitender Ermittlungen bei Krypto-Verbrechen.
Gurevich, der in Deutschland geboren wurde, immigrierte vor etwa dreieinhalb Jahren nach Israel, verbrachte jedoch den Großteil seiner Zeit im Ausland, einschließlich Aufenthalten in Afrika. Seine jüngsten Bewegungen, einschließlich der Änderung seines Namens und der Beschaffung eines neuen Reisepasses, deuteten darauf hin, dass er versuchte, seine Spuren zu verwischen und dem Justizsystem zu entkommen. Diese vergeblichen Bemühungen zeigen die Herausforderungen, sich der digitalen Nachverfolgung zu entziehen.
Die Festnahme von Alexander Gurevich markiert einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität im Bereich der Kryptowährungen. Der Fall unterstreicht die Notwendigkeit einer engen internationalen Zusammenarbeit bei der Verfolgung von Cyberverbrechen und zeigt, dass auch die cleversten Täter letztendlich vor Gericht gebracht werden können. Während Gurevichs Schicksal nun in den Händen der Justiz liegt, dient dieser Vorfall als Mahnung für alle, die über die Grenzen des Gesetzes hinausgehen.