On-Chain Investmentfonds: Chancen und Risiken im Überblick

On-Chain Investmentfonds sind eine relativ neue Entwicklung im Bereich der dezentralen Finanzen (DeFi). Sie zielen darauf ab, traditionelle Investmentfondskonzepte in die Blockchain-Welt zu bringen. Dabei werden Intermediäre überflüssig, da der gesamte Lebenszyklus einer Investition auf der Blockchain stattfindet.

On-Chain Investmentfonds tokenisieren Anteile, die auf einer Blockchain ausgegeben werden und das Eigentum an einem Teil des Fonds repräsentieren. Diese Token können einfach zwischen Investoren gehandelt und übertragen werden. Smart Contracts automatisieren Prozesse wie Zeichnungen, Rücknahmen, die Berechnung des Nettoinventarwerts (NAV) und die Gebührenabwicklung.

Durch die Automatisierung und die transparente Aufzeichnung aller Transaktionen auf der Blockchain bieten On-Chain Investmentfonds einige Vorteile. Dazu gehören Kosteneffizienz durch reduzierte Verwaltungs- und Abwicklungskosten, neue Vertriebsmöglichkeiten durch die Erschließung digital affiner Investorengruppen und eine effizientere Transaktionsabwicklung in Echtzeit.

Ein Bericht schätzt, dass jährlich 2-3 Milliarden Euro an Fondsverwaltungskosten in der EU eingespart werden könnten, wenn On-Chain-Lösungen konsequent eingesetzt werden.

Allerdings gibt es auch Risiken und Herausforderungen. Codefehler in Smart Contracts könnten zu finanziellen Verlusten führen. Hinzu kommt die regulatorische Unsicherheit im Bereich der Krypto-Assets, obwohl Fortschritte wie MiCAR in der EU einen Rahmen schaffen. Kryptowährungsmärkte sind sehr volatil, was sich auf den Wert von On-Chain-Fonds auswirken kann.

Ein weiteres Risiko besteht in der Liquidität, da Exit-Queues oder Epoche-Wechsel die Ausstiegsmöglichkeiten beeinflussen können. Investoren haben jedoch die Möglichkeit, ihre Anteile selbst zu verwahren, was eine sichere und selbstbestimmte Verwahrung ermöglicht.

Aktuelle Entwicklungen zeigen ein wachsendes Interesse an der Tokenisierung von traditionellen Assets wie Anleihen und Aktien. Finanzinstitute zeigen zunehmend Interesse an digitalen Assets und On-Chain-Lösungen, beispielsweise arbeitet JPMorgan an Tokenisierungsprojekten.

Auch die Genehmigung von Spot-Bitcoin-ETFs hat die Interaktion zwischen traditionellem Finanzwesen und Kryptowährungen verstärkt. Dies deutet auf ein wachsendes Potenzial für On-Chain Investmentfonds hin.