Angesichts neuer Trump-Zölle und wachsender Marktpanik hält Fed-Chef Powell an seiner Linie fest. Die Preisstabilität hat Vorrang, doch die wirtschaftlichen Risiken und drohende Fiatverluste steigen.
In einem Marktumfeld geprägt von erheblicher Volatilität und Unsicherheit durch neue US-Zölle, steht die Geldpolitik der Federal Reserve im Fokus. US-Präsident Trump kündigte massive Zollerhöhungen an, die laut JPMorgan zu den höchsten seit 1968 zählen und einer der größten Steuererhöhungen seit Jahrzehnten entsprechen könnten. Diese protektionistischen Maßnahmen belasten nicht nur die US-Wirtschaft, sondern senden Schockwellen durch die globalen Finanzmärkte, was Krypto-Investoren zur Vorsicht mahnt hinsichtlich potenzieller Fiatverluste und Marktverwerfungen.
Fed-Vorsitzender Jerome Powell reagierte auf die Turbulenzen und den politischen Druck mit einer klaren Ansage: Die Fed weicht nicht vorschnell von ihrem Kurs ab. Preisstabilität bleibt das oberste Gebot, auch wenn die von Trump initiierten Zölle eine neue, komplexe Herausforderung darstellen. Powell betonte die Notwendigkeit einer sorgfältigen Analyse der Datenlage, bevor geldpolitische Anpassungen vorgenommen werden. Die Unabhängigkeit der Fed wird hier erneut auf die Probe gestellt, während Marktteilnehmer auf Signale warten.
Obwohl die Zölle höchstwahrscheinlich zumindest einen vorübergehenden Anstieg der Inflation verursachen werden, ist es auch möglich, dass die Auswirkungen länger anhalten.
Die Inflationsprognosen der Fed wurden bereits nach oben korrigiert, teilweise als direkte Folge der Zölle. Statt 2,5% wird nun eine Teuerungsrate von 2,7% erwartet. Gleichzeitig dämpfen die Zölle die Wachstumserwartungen: Die Fed senkte ihre Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft von 2,1% auf 1,7% für das laufende Jahr. Dies signalisiert eine potenzielle Stagflationsgefahr – ein Szenario, das für alle Assetklassen, einschließlich Krypto, riskant ist und eine defensive Positionierung nahelegt.
Parallel dazu erhöht Ex-Präsident Trump den Druck auf die Fed massiv und fordert über soziale Medien lautstark Zinssenkungen, wobei er Powell Inkompetenz und politisches Kalkül vorwirft. Dieser Konflikt ist nicht neu; schon während seiner Amtszeit attackierte Trump die Unabhängigkeit der Zentralbank. Für Anleger bedeutet dies zusätzliche Unsicherheit, da politische Einflussnahme die Vorhersehbarkeit der Geldpolitik – ein wichtiger Anker im Fiatwährungssystem – untergraben kann.
Trotz Powells aktueller Zurückhaltung deuten die eigenen Prognosen der Fed (Dot-Plots) mittelfristig auf eine Lockerung der Geldpolitik hin. Für 2025 wird ein Leitzins von 3,9% erwartet, was auf zwei Zinssenkungen im laufenden Jahr hindeuten könnte. Die Märkte preisen sogar bereits drei Zinsschritte ein. Powell hält sich die Option offen, bei einer deutlichen Abschwächung der US-Wirtschaft durch die Handelspolitik zu reagieren. Investoren sollten On-Chain-Daten und Makro-Indikatoren genau beobachten.
Die Situation bleibt angespannt. Die Fed navigiert zwischen Inflationsbekämpfung, Wachstumsförderung und politischem Druck durch Trumps protektionistische Agenda. Powell betont eine datengetriebene, abwägende Vorgehensweise. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die US-Wirtschaft dem Druck standhält oder ob die Fed gezwungen sein wird, ihre Strategie anzupassen, was erhebliche Auswirkungen auf alle Märkte, inklusive digitaler Assets, haben wird.