Richter kippt Betrugsurteile im Mango-Hack

Ein US-Bundesrichter hat wegweisende Betrugs- und Manipulationsverurteilungen im Fall des Mango Markets Exploits aufgehoben. Was bedeutet dieses Urteil für die rechtliche Einordnung von DeFi und die Zukunft der Krypto-Regulierung? Ein Blick auf die Details.

In einem wichtigen Urteil hat US-Bundesrichter Arun Subramanian die Betrugs- und Manipulationsverurteilungen gegen Avraham Eisenberg, den Händler im Zentrum des 110-Millionen-Dollar-Exploits bei Mango Markets, aufgehoben. Ursprünglich war Eisenberg im April 2024 verurteilt worden, weil er den Preis des MNGO-Tokens künstlich aufgebläht und die Gewinne als Sicherheit für den Abzug von Krypto-Assets genutzt hatte. Dieser Vorfall im Oktober 2022 führte zu erheblichen Verlusten in der dezentralen Finanzwelt (DeFi).

Eisenbergs Verteidigung argumentierte, er habe lediglich eine schlecht gestaltete, permissionless Code-Basis ausgenutzt, ohne Falschangaben zu machen. Die Anklage sah eine Täuschung des smart-contract-basierten Kredit-Systems von Mango.

Richter Subramanian stellte fest, dass „Mango Markets permissionless und automatisch“ war, was bedeutet, dass das System rechtlich gesehen nicht getäuscht werden konnte. „Es gab unzureichende Beweise für Falschheit.“

Ein weiterer Streitpunkt war die Frage der Jurisdiktion. Die Anklage argumentierte, der Fall gehöre in den Southern District of New York wegen involvierter Nutzer in der Region. Richter Subramanian wies dies zurück, da er feststellte, dass keine bedeutende kriminelle Aktivität in New York stattgefunden hatte. Zum Zeitpunkt der Trades befand sich Eisenberg in Puerto Rico, was die Zuständigkeit des Gerichts in New York in Frage stellte.

Mit diesem Urteil hat Richter Subramanian die Verurteilungen wegen Commodities-Fraud und Marktmanipulation aufgehoben. Eine dritte Anklage wurde fallengelassen. Dies schwächt den Fall der Regierung erheblich. Die US-Regierung muss nun entscheiden, ob sie die aufgehobenen Anklagen neu einreicht. Signale deuten auf eine reduzierte Fokussierung auf Krypto-Durchsetzung hin. Eisenberg bleibt jedoch mit Zivilklagen von SEC und CFTC konfrontiert.

Trotz dieser Entscheidung bleibt Eisenberg in Haft. In einem separaten Fall wurde er am 1. Mai zu fast vier Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er sich des Besitzes von kinderpornografischem Material schuldig bekannt hatte. Diese Anklage resultierte aus unabhängigen Beweisen und steht in keinem Zusammenhang mit dem Mango Markets-Exploit.

Die Entscheidung wirft wichtige Fragen zur Rechtslage von DeFi-Plattformen und den Grenzen der rechtlichen Haftung auf. Sie unterstreicht die Komplexität der Anwendung traditioneller Prinzipien auf innovative Finanztechnologien. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung reagiert und ob sie die Anklagen neu verfolgt. Betreiber und Nutzer von DeFi-Plattformen müssen rechtliche Risiken und Unsicherheiten sorgfältig abwägen.