Riot Platforms, ein Schwergewicht im Bitcoin-Mining, hat einen Meilenstein im Krypto-Finanzwesen erreicht. Das Unternehmen sicherte sich einen Kredit über 100 Millionen US-Dollar von Coinbase, erstmals besichert durch Bitcoin. Dieser Schachzug unterstreicht die wachsende Akzeptanz digitaler Assets als solide Finanzierungsgrundlage.
Am 23. April 2025 kündigte Riot Platforms, ein führender Bitcoin-Miner, eine historische Vereinbarung an: einen Kredit über 100 Millionen US-Dollar mit Coinbase Credit, Inc. Dies ist der erste Kredit seiner Art, der vollständig durch Bitcoin-Bestände besichert ist. Die Vereinbarung ermöglicht es Riot, über zwei Monate flexible Finanzmittel abzurufen, um zukünftige Expansionen und allgemeine Unternehmenszwecke zu finanzieren. Dieser Schritt unterstreicht die wachsende Akzeptanz von Bitcoin als legitime Kreditsicherheit im traditionellen Finanzwesen.
Laut Jason Les, CEO von Riot, handelt es sich um die erste Finanzierung, die durch Bitcoins besichert ist, und bietet somit eine nicht dilutive Finanzierung zu attraktiven Konditionen.
Die Konditionen des Kredits sind präzise festgelegt: Die Zinsen orientieren sich am höheren Wert zwischen dem oberen Limit des Federal Funds Rate und 3,25%, zuzüglich eines Aufschlags von 4,50%. Die anfängliche Laufzeit beträgt 364 Tage, mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere 364 Tage, vorbehaltlich der Zustimmung von Coinbase. Diese Struktur ermöglicht Riot finanzielle Flexibilität bei überschaubarem Zeithorizont. Die Besicherung durch Bitcoin ist hierbei der zentrale Faktor, der diese Konditionen ermöglicht.
Ein zentraler Aspekt dieser Vereinbarung ist die Nutzung eines Teils der umfangreichen Bitcoin-Bestände von Riot Platforms als Sicherheit. Riot besitzt den drittgrößten Unternehmens-Bitcoin-Bestand weltweit, der zum Zeitpunkt der Ankündigung 19.223 BTC umfasste, mit einem Wert von rund 1,8 Milliarden US-Dollar. Die Fähigkeit, solch bedeutende On-Chain-Assets als Besicherung zu nutzen, eröffnet neue Finanzierungswege für Krypto-Unternehmen und minimiert die Abhängigkeit von traditionellen, potenziell aktienverwässernden (dilutiven) Finanzierungsrunden.
Riot verfügt über den drittgrößten Unternehmens-Bitcoin-Bestand, mit 19.223 BTC im Wert von etwa 1,8 Milliarden US-Dollar zum aktuellen Kurs, der nun als Sicherheit dient.
Die Bekanntgabe der Kreditvereinbarung hatte positive Auswirkungen auf den Aktienkurs von Riot Platforms (NASDAQ: RIOT). Die Aktie verzeichnete am Tag der Ankündigung einen Anstieg von über 8%, was Teil einer breiteren Rallye im Sektor der Bitcoin-Miner und des Gesamtmarktes war. Trotzdem liegt der Kurs seit Jahresbeginn im Minus (-24,6%), beeinflusst durch globale makroökonomische Faktoren und fallende Krypto-Preise. Dies unterstreicht die Volatilität des Sektors, aber auch das positive Signal, das der Markt von dieser neuen Finanzierungsstrategie empfängt.
Es besteht eine starke Korrelation zwischen den Aktienkursen der Bitcoin-Miner und dem Bitcoin-Preis selbst, eine Beobachtung, die sich mindestens bis ins Jahr 2020 zurückverfolgen lässt. Bei einem Bitcoin-Preis von etwa 93.000 US-Dollar (zum Zeitpunkt der Ankündigung), der etwa 15% unter seinem jüngsten Höchststand lag, zeigten die RIOT-Aktien sogar einen stärkeren Rückgang von über 40%. Dies illustriert das gehebelte Risiko, dem Miner-Aktien im Vergleich zum Underlying Asset Bitcoin selbst ausgesetzt sein können, bietet aber auch Potenzial bei Preissteigerungen.
Trotz der Marktvolatilität präsentierte Riot Platforms für das Jahr 2024 beeindruckende Geschäftszahlen. Das Unternehmen erzielte einen Rekordumsatz von 376,7 Millionen US-Dollar und einen Nettogewinn von 109,4 Millionen US-Dollar. Diese Zahlen belegen die effiziente Betriebsführung und die erfolgreiche Anpassung nach dem Bitcoin-Halving. Die nächste Gewinnmitteilung wird am 1. Mai erwartet und wird weitere Einblicke in die aktuelle Performance geben und wie die neue Finanzierung diese beeinflussen könnte.