Samourai Wallet: Feds weisen Beweis-Vorwürfe zurück

Im Fall um Samourai Wallet weisen die US-Bundesanwälte Vorwürfe der verspäteten Beweisoffenlegung zurück. Dieser Rechtsstreit beleuchtet die komplexe Regulierung von Krypto-Mixing-Diensten und könnte präzedenzielle Bedeutung für die Branche haben.

In einem komplexen und kontroversen Rechtsstreit um die Betreiber des Kryptowährung-Mixing-Dienstes Samourai Wallet haben die US-Bundesanwälte Vorwürfe zurückgewiesen, dass sie Beweise in dem Fall zurückgehalten haben. Die Anwälte der Bundesregierung argumentieren, dass sie die Offenlegung einer Unterredung mit dem Finanzministerium innerhalb der erforderlichen Fristen vorgenommen haben. Dieser Fall hat weitreichende Auswirkungen für die gesamte Krypto-Branche, insbesondere im Hinblick auf regulatorische Klarheit.

Keonne Rodriguez und William Lonergan Hill, die Gründer und CEO von Samourai Wallet, wurden im April 2024 verhaftet und wegen Verschwörung zur Betreibung eines ungenähmigten Geldübertragungsgeschäfts und wegen Geldwäschekonspiration angeklagt. Die Anklagen beziehen sich auf die Betreibung eines Dienstes, der über 2 Milliarden US-Dollar an Kryptowährungen gemixt hat, ohne die erforderliche Lizenz zu besitzen.

Im Mittelpunkt des aktuellen Streits steht die Frage, ob die Bundesanwälte wichtige Beweise rechtzeitig offengelegt haben. In einem Schreiben vom 9. Mai argumentierten die Anwälte der Bundesregierung, dass sie die Offenlegung einer Unterredung mit dem Finanzministerium innerhalb der erforderlichen Fristen vorgenommen haben.

Die Verteidigung beantragte eine Anhörung, da die Bundesanwälte ihrer Meinung nach wichtige Informationen verspätet offengelegt hatten.

Diese Information besagte, dass FinCEN-Vertreter sechs Monate vor der Anklage mitgeteilt hatten, dass Samourai Wallet unter den Richtlinien der Behörde nicht als MSB gelten würde und daher keine FinCEN-Lizenz benötigen würde. Trotz dieser Auskunft gingen die Bundesanwälte mit den Anklagen weiter vor, was die Verteidigung stark kritisiert.

Die Bundesanwälte argumentierten, dass die Kommentare von Kevin O’Connor und Lorena Valente von FinCEN ihre „individuelle, informelle und eingeschränkte Meinung“ waren. In einem E-Mail-Auszug wurde festgehalten, dass FinCEN-Vertreter „keine Vorstellung davon hatten“, wie FinCEN in diesem Fall entscheiden würde, wenn die Frage dem FinCEN-Politikausschuss vorgelegt worden wäre.

Die Anwälte von Samourai Wallet sehen den Anruf mit FinCEN als Beweis dafür, dass ihre Mandanten nicht als Geldübertragungsdienstleister galten und daher nicht strafrechtlich verfolgt werden dürften.

Sie beriefen sich auf eine Mitteilung des stellvertretenden Justizministers, wonach Kryptomixer nicht wegen „unwissentlicher Verstöße gegen Vorschriften“ strafrechtlich verfolgt werden sollen. Die Bundesanwälte wiesen dies jedoch zurück und betonten, dass diese Mitteilung kein Recht gegenüber den USA schaffe.

Der Fall von Samourai Wallet wirft wichtige Fragen zur Regulierung und strafrechtlichen Verfolgung von Kryptowährung-Diensten auf. Die strittige Offenlegung von Beweisen und die unterschiedlichen Interpretationen der FinCEN-Richtlinien machen den Prozess kompliziert und betonen die Notwendigkeit einer klaren Regulierung. Der Ausgang wird erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft der Krypto-Branche haben.