Samourai Wallet: Brisante Wende im Streit um FinCEN-Daten

Der Rechtsstreit um die Samourai Wallet nimmt eine unerwartete Wendung. Die späte Offenlegung entscheidender FinCEN-Kommunikationen durch die Staatsanwaltschaft sorgt für heftige Debatten und wirft Fragen zur Einhaltung der Brady-Regeln auf. Ein kritischer Blick auf die Hintergründe dieses juristischen Schlagabtauschs.

Der Fall um die Samourai Wallet nimmt eine pikante Wendung. Im Fokus steht die späte Offenlegung von entscheidenden FinCEN-Kommunikationen durch die Bundesstaatsanwälte. Dies führt zu einem erbitterten Streit über die Einhaltung der Brady-Regeln, die entlastendes Material verpflichtend machen. Die Verteidigung sieht darin eine massive Beeinträchtigung des Verfahrens, während die Staatsanwaltschaft die Relevanz der Dokumente herunterspielt. Ein Blick auf die Hintergründe und die möglichen Konsequenzen dieses juristischen Tauziehens.

Im Februar 2024 wurden die Samourai Wallet Mitgründer Keonne Rodriguez und William Hill angeklagt. Der Vorwurf: unerlaubter Betrieb eines Geldübertragungsgeschäfts und Geldwäsche in großem Stil.

Die Staatsanwaltschaft soll über 100 Millionen US-Dollar an kriminellen Geldern über Samourai Wallet gewaschen sehen.

Besonders brisant: Im Vorfeld der Anklage konsultierten die Staatsanwälte FinCEN, um den Status von Samourai Wallet als Geldübertragungsgeschäft zu klären. Die Antwort von FinCEN war eindeutig: Die Wallet und ihre CoinJoin-Funktion erfüllen diese Kriterien nicht und benötigen keine Registrierung. Diese Information wurde jedoch erst am 1. April 2025 offengelegt, mehr als 18 Monate nach der ursprünglichen Anfrage und lange nach der Anklageerhebung.

Die Verteidigung wittert eine Brady-Verletzung. Die Staatsanwaltschaft kontert, es handele sich lediglich um informelle Meinungen von FinCEN-Mitarbeitern, keine formelle Feststellung. Sie argumentieren, die Verteidigung hätte die Informationen noch rechtzeitig vor Prozessbeginn erhalten.

Die entscheidende FinCEN-Information wurde über 18 Monate lang zurückgehalten, so die Verteidigung.

Diese verspätete Offenlegung könnte maximal einen der beiden Anklagepunkte beeinflussen, so die Einschätzung der Bundesstaatsanwälte. Die Verteidigung sieht hingegen die gesamte Anklage in Gefahr. Die Entscheidung des Gerichts wird nicht nur den Ausgang dieses Falls prägen, sondern auch weitreichende Folgen für die Regulierung von Kryptowallets haben.