Saylor: Berkshire war das Bitcoin des 20. Jahrhunderts

Michael Saylor sorgt erneut für Aufsehen: Er bezeichnet Warren Buffetts Investmentimperium Berkshire Hathaway als das „Bitcoin des 20. Jahrhunderts“. Diese gewagte Analogie stellt die traditionelle Finanzwelt und die Krypto-Revolution direkt gegenüber und zeigt die tiefe Spaltung der Meinungen über die Zukunft der Kapitalanlage.

In der Welt der Finanzen stehen sich zwei Giganten mit radikal unterschiedlichen Ansichten gegenüber: Michael Saylor, der CEO von MicroStrategy und glühende Bitcoin-Befürworter, und Warren Buffett, der legendäre Investor hinter Berkshire Hathaway und ein ausgesprochener Krypto-Skeptiker. Während Saylor Bitcoin als revolutionären Inflationsschutz und das Vermögen der Zukunft feiert, betrachtet Buffett Kryptowährungen als wertlos. Eine jüngste Äußerung von Saylor hat diese Kluft weiter vertieft und die Debatte um die Zukunft der Kapitalallokation neu entfacht.

Michael Saylor zog in einem aktuellen Tweet eine bemerkenswerte Parallele: Er nannte Warren Buffetts Investmentkonglomerat Berkshire Hathaway das „Bitcoin des 20. Jahrhunderts“. Damit suggerierte er, dass Berkshire eine ähnliche Funktion erfüllt habe, wie er Bitcoin heute sieht – ein Vermögenswert mit langfristigem Wachstum und Sicherheit. Berkshire Hathaway hat sich unter Buffett über Jahrzehnte als außerordentlich erfolgreiches Investmentvehikel etabliert, fokussiert auf stabile, geldgenerierende Unternehmen.

Diese Analogie basiere auf der Rolle von Berkshire Hathaway als zuverlässiger und wertvoller Vermögenswert in der Vergangenheit. Saylor sieht in Bitcoin eine vergleichbare Entwicklung für das 21. Jahrhundert. Seine eigene Strategie bei MicroStrategy untermauert dies eindrucksvoll: Seit August 2020 wurden über 331.000 Bitcoin akquiriert, was den Aktienkurs von MicroStrategy um 2.295% katapultierte. Im gleichen Zeitraum wuchs Berkshire Hathaway nur um 36%.

Dass Fiat-Währungen langsam, schleichend und destruktiv sind und dass das Halten von Bargeld dem Halten eines schmelzenden Eiswürfels gleicht.

Warren Buffett bleibt seiner skeptischen Haltung gegenüber Bitcoin treu. Er hat Bitcoin wiederholt als „Rattengift hoch zwei“ bezeichnet und betont, dass Kryptowährungen keinen produktiven Wert besitzen. Buffetts Anlagephilosophie fußt auf niedrigem Risiko und stetigen Renditen, was ihn zu einem Fokus auf Unternehmen mit starken Fundamentaldaten bewegt. Seine Ablehnung spiegelt die traditionelle Vorsicht vieler Investoren gegenüber spekulativen Assets und eine starke Verbundenheit mit herkömmlichen Finanzmodellen wider.

Ein weiterer relevanter Faktor ist die anstehende Führungsübergabe bei Berkshire Hathaway. Mit fortschreitendem Alter reduziert Buffett seine Rolle und bereitet die Staffelübergabe vor. Diese Transition könnte eine strategische Neuausrichtung nach sich ziehen, die potenziell auch eine Offenheit für Währungsdiversifizierung und neue Anlageklassen einschließt. Als einer der weltweit größten Investoren könnte eine solche Anpassung signifikante Marktsignale aussenden.

Die Debatte zwischen Saylor und Buffett verdeutlicht einen generationalen Wandel in der Kapitalallokation. Während ältere Investoren auf diskontierte Cashflows und traditionelle Bewertungen setzen, erkennen jüngere das Potenzial digitaler Knappheit und dezentraler Technologien. Für sie ist Bitcoin oft ein risikofreies Asset in einer Welt, in der Fiat-Währungen an Wert verlieren.

Bitcoin hat keinen Wert. Ich sehe nichts, was er tut. Er sitzt da, er wird vervielfacht und so weiter. Es ist wie ein Muschel oder so etwas.

Michael Saylors Vergleich von Berkshire Hathaway und Bitcoin beleuchtet die tiefgreifenden Umwälzungen im Finanzwesen. Er zeigt den Konflikt zwischen traditionellen, auf Cashflow basierenden Modellen und der aufkommenden digitalen Asset-Klasse. Ob Bitcoin tatsächlich die Rolle eines sicheren Hafens im 21. Jahrhundert übernehmen kann, wird sich zeigen. Die Debatte befeuert die Diskussion über die Zukunft des Finanzwesens und verdeutlicht dessen kontinuierlichen Wandel.