Saylors riskante 100-Milliarden-Dollar-Bitcoin-Wette

Michael Saylor plant, mit Perpetual Preferred Stocks 100 Milliarden Dollar für Bitcoin-Käufe einzusammeln. Ein riskantes Spiel, denn diese Finanzierung ist speziell. Kann sein BTC-Kreditmodell funktionieren, oder drohen Fiatverluste?

Michael Saylor, treuer Bitcoin-Verfechter und Kopf von Strategy, plant Großes: Er will mit Perpetual Preferred Stocks bis zu 100 Milliarden Dollar einsammeln, um noch mehr Bitcoin zu kaufen. Ein gewagter Schritt, denn diese Finanzierungsform ist speziell und birgt Risiken, gerade im volatilen Krypto-Umfeld. Kann Saylors Plan aufgehen, oder verzockt er sich?

Saylor plant, in den nächsten vier Jahren Milliarden von Wandelanleihen zurückzukaufen, den Verkauf von Stammaktien zu reduzieren und sich stattdessen verstärkt auf Preferred Offerings als primäre Finanzierungsquelle zu verlassen. Dieser ambitionierte Plan zielt darauf ab, ein BTC-Kreditmodell zu etablieren, in dem Bitcoin einen neuen Einkommensstrom untermauert.

Die *Perpetual Preferred Stocks* sind speziell: Sie haben keine Fälligkeit, und Strategy kann Dividendenzahlungen aufschieben. Einerseits maximale Flexibilität, andererseits ein Warnsignal für Investoren. Sind diese Aktien wirklich der Schlüssel zu Saylors Bitcoin-Vision?

Saylors Engagement für *Perpetual Preferreds* ist auch eine strategische Reaktion auf die Beschränkungen des Wandelanleihenmarktes, der tendenziell Privatanleger ausschließt.

Bisher hat Strategy mit den *Perpetual Preferred Offerings* rund 6 Milliarden Dollar eingenommen. Doch Vorsicht: Diese Papiere erfordern laufende Dividendenzahlungen, obwohl Bitcoin selbst keine Erträge generiert. Woher soll das Geld kommen? Entweder aus anderen Einnahmen oder durch Bitcoin-Verkäufe. Beides ist riskant.

Experten warnen vor den hohen Renditen (8-10%) der *Perpetual Preferreds*. Leerverkäufer Jim Chanos nennt sie „verrückt“, da nicht gezahlte Dividenden nicht nachgezahlt werden müssen. Ein erhebliches Risiko für Investoren, das man nicht unterschätzen sollte. Ist das wirklich eine solide Basis für ein 100-Milliarden-Dollar-Vorhaben?

Ob Saylors Plan aufgeht, hängt vom Bitcoin-Preis ab, von der Nachfrage nach den Aktien, der Entwicklung des Kryptomarktes und der finanziellen Stabilität von Strategy. Ein Absturz des Bitcoin-Kurses könnte das ganze Kartenhaus zum Einsturz bringen.

Kritiker wie der Leerverkäufer Jim Chanos haben diese Instrumente als „verrückt“ für Institutionen bezeichnet, da sie nicht-kumulativer Natur sind und der Emittent über die Dividendenzahlungen nach eigenem Ermessen entscheiden kann.

Aktuell notiert Bitcoin bei rund 117.260 US-Dollar, ein Rückgang von über 5 % gegenüber dem Allzeithoch. Diese Volatilität unterstreicht die Risiken von Saylors Modell. Es bleibt spannend zu sehen, ob sein risikoreiches Spiel aufgeht oder ob er sich übernimmt.