Basketball-Legende Shaquille O’Neal muss tief in die Tasche greifen: Ein Gericht hat einen 11-Millionen-Dollar-Vergleich genehmigt. Damit endet eine Sammelklage wegen seiner Promotion des gescheiterten Astrals NFT-Projekts. Dieser Fall ist eine deutliche Warnung an Investoren und Prominente im Krypto-Space.
Der Rechtsstreit um die Astrals NFTs zieht Kreise: Basketball-Legende Shaquille O’Neal hat nun die gerichtliche Genehmigung für einen 11-Millionen-Dollar-Vergleich erhalten. Damit soll eine Sammelklage von Investoren beigelegt werden, die durch O’Neals Promotion des Projekts finanzielle Verluste erlitten hatten. Die Klage wurde ursprünglich im Mai 2023 eingereicht und warf O’Neal vor, durch seine Beteiligung und Bewerbung des Solana-basierten NFT-Projekts Investoren geschädigt zu haben. Dieser Fall wirft ein Schlaglicht auf die Risiken von Celebrity Endorsements im Kryptospace.
Das Astrals NFT-Projekt, gestartet im April 2022, umfasste 10.000 einzigartige 3D-Sammelstücke des Künstlers Damien Guimoneau. Es versprach eine virtuelle Welt für Interaktion und soziale Kontakte, auch mit dem NBA-Star selbst. Shaquille O’Neal und sein Sohn Myles galten als Gründer und bewarben aktiv die NFTs sowie die zugehörigen GLXY-Tokens. Diese Tokens sollten als Governance-Instrument für eine Dezentrale Autonome Organisation (DAO) dienen, was die Investoren zusätzlich anzog und das Projekt zunächst vielversprechend erscheinen ließ.
Die Klage behauptete, das Projekt stelle ein „Angebot und Verkauf unregistrierter Wertpapiere“ dar, was einen Kernvorwurf gegen O’Neal und die Projektinitiatoren bildete.
Die Kläger machten geltend, sie hätten die Astrals NFTs und GLXY-Tokens hauptsächlich wegen O’Neals Promotion erworben und dadurch finanzielle Einbußen erlitten. Brisant wurde der Fall auch durch O’Neals Verbindung zur gescheiterten Krypto-Börse FTX, für die er ebenfalls als Promoter tätig war. Diese Verflechtung sorgte für zusätzliche rechtliche Komplexität und warf Fragen zur Sorgfaltspflicht des Prominenten bei der Auswahl seiner Werbepartner auf, insbesondere in einem so volatilen Markt wie dem der Kryptowährungen.
Bereits im August 2023 erkannte Bundesrichter Federico Moreno an, dass die Kläger plausibel dargelegt hatten, O’Neal könne als Verkäufer der NFTs betrachtet werden. Dies war ein wichtiger Schritt im Verfahren. Nach monatelangen Verhandlungen stimmte O’Neal schließlich im November 2023 einem Vergleich zu. Die Vereinbarung sah vor, dass er 11 Millionen Dollar an die geschädigten Investoren zahlen würde, um die Sammelklage außergerichtlich zu beenden und weiteren langwierigen Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg zu gehen.
Am 1. April 2024 erteilte Richter Moreno die formelle Genehmigung für den Vergleich, die Entscheidung wurde am 8. April öffentlich gemacht. Bis zu 11 Millionen Dollar stehen nun zur Auszahlung an berechtigte Mitglieder der Klägergruppe bereit. Zusätzlich wurden 2,9 Millionen Dollar für Anwaltsgebühren und Prozesskosten genehmigt. Anspruchsberechtigt sind alle, die zwischen Mai 2022 und 15. Januar 2024 Astrals NFTs oder bis Mitte Januar 2024 GLXY-Tokens erworben haben.
Adam Moskowitz, Anwalt der Kläger, lobte O’Neals Bereitschaft zur Einigung und betonte, dass O’Neal selbst ein Opfer der gescheiterten Astrals- und FTX-Plattformen gewesen sei.
Dieser Vergleich findet vor dem Hintergrund eines anhaltenden Bärenmarktes im NFT-Sektor statt. Die Verkaufszahlen sind seit dem Hype 2021 drastisch eingebrochen. Laut CryptoSlam beliefen sich die NFT-Verkäufe Anfang April 2024 auf nur noch 27 Millionen Dollar – ein Bruchteil der über 2 Milliarden Dollar pro Woche Ende 2021. Die Astrals NFT-Sammlung selbst zeigt seit zwei Jahren keine nennenswerten Aktivitäten oder Verkäufe mehr, was den Wertverlust für die Investoren unterstreicht.
Der Fall dient als eindringliche Warnung bezüglich der Risiken von Celebrity Endorsements in unregulierten Märkten wie Krypto und NFTs. Er unterstreicht die absolute Notwendigkeit gründlicher Recherche (Due Diligence) für Investoren und Promoter gleichermaßen. Ironischerweise äußerte O’Neal selbst 2022 in einem CNBC-Interview Skepsis gegenüber NFTs und gab mangelndes Verständnis zu – eine Mahnung, sich nicht blind auf riskante Hypes einzulassen. Der Vergleich ist ein wichtiger Schritt zur Entschädigung, mahnt aber zur Vorsicht.