Singapur: Krypto-Firmen vor Ultimatum

Singapur, ein führender Krypto-Hub, hat eine weitreichende Entscheidung getroffen. Lokale Krypto-Unternehmen müssen ihre ausländischen Aktivitäten bis Ende Juni einstellen, oder es drohen harte Konsequenzen. Was bedeutet dieser Schritt für die globale Krypto-Landschaft?

Singapur, einst gefeiert als Krypto-Mekka, zieht die Zügel an. Die Monetary Authority of Singapore (MAS) hat lokalen Krypto-Unternehmen ein klares Ultimatum gesetzt: Bis zum 30. Juni müssen alle ausländischen Aktivitäten eingestellt werden. Wer diese strenge Anordnung ignoriert, riskiert drastische Strafen, darunter Bußgelder von fast 200.000 USD. Dieser Schritt zeigt, wie ernst Singapur seine Rolle bei der Verhinderung illegaler Finanzaktivitäten nimmt, auch wenn er die Branche vor neue Herausforderungen stellt.

Das Fundament dieser regulatorischen Schritte bildet der Payment Services Act von 2019, der ein Gleichgewicht zwischen der Bekämpfung illegaler Aktivitäten und der Förderung des Wachstums von Kryptowährungen sucht.

Die jüngste Anordnung der MAS ist keine isolierte Maßnahme, sondern Teil einer umfassenden Strategie. Sie soll sicherstellen, dass alle in Singapur ansässigen Krypto-Dienstleister den lokalen Regulierungsanforderungen entsprechen, selbst wenn ihre Dienste im Ausland erbracht werden. Besonders im Fokus stehen die Anti-Geldwäsche- und Anti-Terrorismusfinanzierungs-Vorschriften (AML/CFT). Nach dem Financial Services and Markets Act (FSMA) müssen Entitäten, die digitale Token-Dienstleistungen anbieten, diesen Regularien unterliegen, auch wenn die Dienstleistungen komplett außerhalb Singapurs erfolgen. Dies unterstreicht die globale Reichweite der singapurischen Regulierung.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die erweiterte Definition von Cross-Border-Transfer-Diensten. Sie umfasst nun auch die Erleichterung von Geldtransfers zwischen Personen in verschiedenen Rechtsordnungen, selbst wenn der singapurische Dienstleister das Geld nicht direkt annimmt. Dies bedeutet, dass auch Akteure, die nur eine minimale Rolle in solchen Transaktionen spielen, eine Lizenz benötigen und den MAS-Regeln unterworfen sind.

Unternehmen, die die Frist am 30. Juni verpassen, müssen mit empfindlichen Konsequenzen rechnen, weit über die bereits genannten Bußgelder hinaus. Ziel dieser Maßnahmen ist die Einhaltung hoher regulatorischer Standards, die den Verbraucherschutz und die Integrität des Finanzsystems gewährleisten sollen. Es ist ein klares Signal, dass Singapur bei der Durchsetzung seiner Regeln keine Kompromisse eingeht.

Trotz dieser regulatorischen Härte bleibt Singapur in steuerlicher Hinsicht attraktiv. Kryptowährungen sind von der Kapitalertragssteuer befreit, was langfristige Krypto-Investitionen begünstigt. Unternehmen, die Kryptowährungen vermarkten, zahlen jedoch die Goods and Services Tax (GST), die steigen wird.

Wir wollen Kryptowährungen als ‚experimentelles Konstrukt‘ zulassen, ohne die Innovationen zu ersticken.

Die Entscheidung Singapurs spiegelt die wachsende Bedeutung regulatorischer Konformität global wider. Während einige Länder wie die VAE Krypto-Hubs aufbauen, erlassen andere strenge Verbote. Singapur positioniert sich strategisch, indem es ein ausgewogenes Umfeld für Kryptowährungen schafft, das Innovationen fördert und gleichzeitig strenge Standards durchsetzt. Dies macht es für Krypto-Unternehmen attraktiv, die regulatorische Sicherheit suchen.

Die MAS-Anordnung ist ein wegweisender Schritt in der Krypto-Regulierung Singapurs. Sie sichert die Einhaltung von Standards und bewahrt gleichzeitig das innovationsfreundliche Umfeld. Für Krypto-Unternehmen ist es nun entscheidend, die neuen Anforderungen zu verstehen und fristgerecht umzusetzen, um weiterhin von Singapurs kryptofreundlichem Status zu profitieren.