Solana (SOL) steht nach erheblichen Verlusten vor einer entscheidenden technischen Hürde. Während erste Käufer zurückkehren und bullische Katalysatoren locken, lauern Risiken wie die FTX-Liquidationen. Die nächsten Tage sind entscheidend für den weiteren Kursverlauf.
Solana (SOL) steht an einem entscheidenden Punkt. Nach einem brutalen Abwärtstrend, der den Kurs seit März um über 47% drückte und kurzzeitig unter die 100-Dollar-Marke führte, zeigen sich nun erste Käufer. Seit Montag konnte SOL über 25% zulegen, was vorsichtigen Optimismus weckt. Diese Erholung erfolgt inmitten einer breiteren Marktbelebung, doch die technischen Hürden bleiben bestehen. Die Volatilität der letzten Wochen hat Spuren hinterlassen, und die Frage ist, ob die aktuelle Aufwärtsbewegung nachhaltig ist oder nur eine vorübergehende Erleichterungsrallye darstellt.
Solana liegt 60% unter seinem Allzeithoch, was auf eine wahrscheinliche Kapitulation hindeutet. Das aktuelle Setup sieht wie ein erneutes Testen der Trendlinienresistenz aus – eine historisch signifikante Hürde.
Diese Trendlinienresistenz, die sich aktuell um die Marke von 130 Dollar befindet, wird von Tradern genau beobachtet. Ein nachhaltiger Tagesschluss darüber wäre ein starkes bullisches Signal. Kurzfristig ist die Rückeroberung der 125-Dollar-Widerstandszone entscheidend. Gelingt dies, öffnet sich die Tür Richtung 145 Dollar. Kritisch ist jedoch die Verteidigung der Unterstützung bei 112 Dollar. Ein Bruch dieses Niveaus könnte erneuten Verkaufsdruck auslösen und SOL wieder unter 100 Dollar drücken, was Panikverkäufe nach sich ziehen könnte.
Trotz der technischen Unsicherheiten gibt es bullische Katalysatoren. Das mit Spannung erwartete Firedancer-Upgrade verspricht signifikante Verbesserungen bei Skalierbarkeit und Performance. Zudem befeuern Gerüchte über eine mögliche Zulassung von Solana-ETFs und die Aufnahme in den Digital Asset Stockpile die Fantasie der Investoren. Auch die On-Chain-Aktivität zeigt positive Tendenzen: Die Versorgung mit Stablecoins auf Solana stieg um 140%, und das DEX-Volumen erholt sich deutlich, was auf eine steigende Fundamentaldaten-Nachfrage hindeutet.
Die Marktvolatilität bleibt jedoch hoch, und große Transaktionen beeinflussen den Kurs. Ein Beispiel ist der Transfer von 1.030.000 SOL (ca. 110 Mio. USD) von Kraken auf ein unbekanntes Wallet Anfang April. Solche Whale-Aktivitäten können kurzfristig für erhebliche Preisschwankungen sorgen und die Stabilität belasten. Investoren warten auf einen bestätigten Ausbruch über 125 Dollar mit nachhaltigem Volumen, um sicherzugehen, dass die Erholung Substanz hat. Bis dahin bleibt der Bereich zwischen 112 und 125 Dollar das entscheidende Kampffeld.
Ein erhebliches Risiko stellen die bevorstehenden FTX-Repayments dar. Ab dem 30. Mai plant das FTX-Estate mit der Rückzahlung an Gläubiger zu beginnen. Dies könnte zur Liquidation von Krypto-Assets im Wert von über 800 Millionen US-Dollar führen, wobei 61% davon in Solana und 39% in Ethereum gehalten werden. Diese massive potenzielle Verkaufsorder könnte erheblichen Abwärtsdruck auf SOL und ETH ausüben und die jüngsten Erholungsgewinne zunichtemachen. Anleger sollten diesen Faktor genau beobachten.
Zusammenfassend befindet sich Solana in einer kritischen Phase, in der technische und fundamentale Faktoren konvergieren. Die Erholung benötigt Bestätigung durch das Überwinden wichtiger Widerstände. Analysten sehen den SOL-Kurs bis April 2025 zwischen 124 und 137 Dollar, mit einem Durchschnitt um 130 Dollar. Langfristig, für 2026, liegen die Prognosen optimistischer bei durchschnittlich 203 Dollar. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein, um die Richtung für Solana vorzugeben.