Staaten horten Bitcoin: Strategische Wende im Finanzsystem?

Immer mehr Staaten erkennen Bitcoin als strategisches Asset an und integrieren es in ihre nationalen Reserven. Dieser Trend könnte eine tiefgreifende Veränderung der globalen Finanzordnung signalisieren.

Die Gründe für den Kauf von Bitcoin durch Staaten sind vielfältig. Einer der Hauptgründe ist die Absicherung gegen Inflation. Bitcoin wird als digitales Gold betrachtet, dessen Knappheit ihn zu einem Wertspeicher in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit macht. Im Gegensatz dazu unterliegen Fiat-Währungen der Kontrolle von Zentralbanken, die die Geldmenge erhöhen können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unabhängigkeit vom US-Dollar. Einige Länder suchen nach Alternativen für internationale Transaktionen, insbesondere solche mit angespannten Beziehungen zu den USA. Bitcoin ermöglicht Transaktionen ohne Abhängigkeit von SWIFT oder westlichen Banken. Darüber hinaus könnte die frühzeitige Akkumulation von Bitcoin Staaten einen strategischen Vorteil in einer zunehmend digitalisierten Welt verschaffen.

Staaten, die frühzeitig Expertise in der Blockchain-Technologie aufbauen, könnten von deren potenzieller Revolutionierung traditioneller Finanzsysteme profitieren.

Die USA führen die Liste der Länder mit dem größten Bitcoin-Besitz an (198.021 BTC). Präsident Trump kündigte im März 2025 die Einrichtung einer Strategic Bitcoin Reserve an, die aus beschlagnahmten Kryptowerten besteht. China hält schätzungsweise 190.000 BTC, die hauptsächlich aus Beschlagnahmungen im Zusammenhang mit dem Plustoken-Betrug von 2019 stammen.

Großbritannien hält 61.245 BTC, wahrscheinlich ebenfalls aus Strafverfolgungsmaßnahmen. Die Ukraine rangiert mit 46.351 BTC auf Platz vier. El Salvador war das erste Land, das Bitcoin 2021 als gesetzliches Zahlungsmittel einführte und hat etwa 6.127 BTC erworben. Auch Bhutan hat durch Bitcoin-Mining Bestände aufgebaut.

Finnland hält eine unbekannte Menge Bitcoin, die wahrscheinlich aus Strafverfolgungsmaßnahmen stammt. Nordkorea soll 803 BTC halten, die durch Cyberdiebstahl erlangt wurden.

Kritiker weisen auf die Volatilität von Bitcoin und regulatorische Unsicherheiten hin. Einige argumentieren, dass eine Bitcoin-Reserve für Staaten keinen Stabilitätsanker darstellt.

Trotz dieser Bedenken sehen Befürworter in Bitcoin eine Möglichkeit für finanzielle Unabhängigkeit und Absicherung gegen wirtschaftliche Turbulenzen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend entwickeln wird und welche Auswirkungen er auf die globale Finanzlandschaft haben wird.