Experten von Moody’s sehen die Dominanz von Circle und Tether bei Stablecoins nicht bedroht. Warum es für neue Konkurrenten extrem schwer wird und welche Rolle Regulierung sowie Vertrauen spielen, liest du hier.
In der Welt der Kryptowährungen haben Stablecoins eine zentrale Rolle eingenommen. Diese digitalen Währungen, an traditionelle Währungen wie den US-Dollar gekoppelt, versprechen Stabilität in einem volatilen Markt. Trotz wachsender Akzeptanz warnt Moody’s: Die Dominanz von Circle und Tether wird nicht so schnell durch eine Flut neuer Konkurrenten bedroht. Die Gründe liegen in zahlreichen Hürden für neue Marktteilnehmer.
Laut Moody’s sind es vor allem die Anforderungen im Banken- und Einzelhandelssektor, die es schwierig machen, neue Stablecoins erfolgreich zu etablieren.
Ein Hauptgrund für diese Einschätzung sind die immensen Hürden für Neulinge. Im Bankensektor stellen regulatorische Anforderungen und die Notwendigkeit, liquiditätswirksame Rücklagen zu halten, erhebliche Barrieren dar. Die geplante US-Gesetzgebung, nach der Issuer ihre Token durch liquide Assets wie US-Dollar und kurze Staatsanleihen absichern müssen und monatliche Offenlegungen fordern, erhöht den Aufwand und die Kosten signifikant.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Markeneffekt und das Vertrauen, das etablierte Anbieter wie Circle und Tether über Jahre aufgebaut haben. Dieses hohe Maß an Glaubwürdigkeit ermöglicht ihnen, eine treue Nutzerbasis zu halten. Neue Issuer müssen nicht nur technische und regulatorische Hürden überwinden, sondern auch das Vertrauen der Nutzer gewinnen, ein langwieriger und kostspieliger Prozess.
Probleme im Stablecoin-Sektor können sich auf breitere Finanzmärkte auswirken und Institutionen, die ähnliche Assets halten oder von der Liquidität von Stablecoins abhängig sind, beeinträchtigen.
Die jüngste Geschichte des Stablecoin-Marktes zeigt dessen Volatilität und Risiken. Ereignisse wie das Scheitern von Terra UST oder der Zusammenbruch von FTX haben die Instabilität deutlich gemacht. Solche Vorfälle können das Vertrauen in den gesamten Markt untergraben und es neuen Anbietern erschweren, Fuß zu fassen.
Trotz dieser Schwierigkeiten dringt Stablecoins zunehmend in den Mainstream vor. Die bevorstehende US-Regulierung soll eine klare rechtliche Grundlage schaffen und so das Sektorwachstum unterstützen. Proponenten argumentieren, dass klare Regeln weitere Stablecoin-Aktivitäten anregen und eine wachsende Gruppe von Käufern kurzer Staatsanleihen unterstützen werden.
Banken und Finanzinstitute erkennen die potenziellen Vorteile von Stablecoins und integrieren sie in ihre Strategie. Ein Fireblocks-Bericht zeigt, dass die Diskussion nun in der Führungsetage ankommt. Die Vorteile liegen in geringeren Transaktionskosten, schnelleren Abwicklungen, erhöhter Transparenz und verbesserter Liquiditätsverwaltung, was zu einer schnelleren Realisierung von Einnahmen beitragen kann.