Stablecoins: Funktion, Risiko & Nutzen

Stablecoins sind Kryptowährungen, die darauf abzielen, einen stabilen Wert zu bewahren, meist durch Kopplung an Fiat-Währungen. Sie vereinen die Effizienz von Krypto mit der Preisstabilität traditioneller Währungen. Doch wie funktionieren sie genau, welche Vor- und Nachteile bringen sie mit sich, und warum ähneln sie zunehmend Banken?

Stablecoins funktionieren, indem sie an einen Referenzwert wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt sind. Es gibt verschiedene Arten: Fiat-gedeckte Stablecoins werden durch Reserven in traditionellen Währungen gedeckt. Krypto-gedeckte Stablecoins sind durch andere Kryptowährungen gedeckt. Algorithmische Stablecoins nutzen Algorithmen, um Angebot und Nachfrage zu regulieren.

Ursprünglich als dezentrale Alternative konzipiert, unterliegen Stablecoins zunehmend der Regulierung, ähnlich wie traditionelle Banken. In den USA gibt es beispielsweise den ‚GENIUS Act‘, der einen regulatorischen Rahmen schafft. Emittenten halten oft große Reserven, beispielsweise in Form von Staatsanleihen.

Tether (USDT) erwirtschaftete 2024 einen Gewinn von über 13 Milliarden US-Dollar, hauptsächlich aus Zinserträgen aus US-Staatsanleihen. Kritiker bemängeln mangelnde Transparenz dieser Reserven.

Einige Stablecoin-Anbieter bieten Zinsen auf Einlagen an, was traditionelle Banken unter Druck setzt. Stablecoins bieten Stabilität im Vergleich zu anderen Kryptowährungen, ermöglichen schnellere und kostengünstigere Transaktionen und können den Zugang zu Finanzdienstleistungen verbessern. In Lateinamerika werden sie zur Umgehung von Inflation und teuren SWIFT-Gebühren genutzt.

Es gibt auch Risiken und Herausforderungen. Dazu gehören regulatorische Unsicherheit, mangelnde Transparenz bei der Zusammensetzung der Reserven, Kontrahentenrisiko und technische Risiken wie Anfälligkeit für Manipulationen.

Experten sehen Stablecoins als wichtige Bausteine für die Digitalisierung des Finanzsystems. Die EU hat mit MiCA einen Regulierungsrahmen geschaffen. Einige Banken erkennen die Notwendigkeit, Stablecoins zu unterstützen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Stablecoins könnten bis 2030 traditionelle Bankensysteme in Schwellenländern ersetzen. Sie sind Grundlage für neue Finanzprodukte und dezentrale Anwendungen (DeFi).