Vergesst langsame, teure Überweisungen. Stablecoins revolutionieren den Geldtransfer und machen ihn sofortig und günstig – quasi der ‚WhatsApp Moment‘ für Finanzen.
Traditionelle Geldtransfers, besonders international, sind oft ein zeitraubender und kostspieliger Prozess. Langsame SWIFT-Überweisungen und hohe Gebühren sind die Norm. Doch eine neue Assetklasse, die Stablecoins, verspricht Abhilfe. Diese an Fiatwährungen wie den US-Dollar gekoppelten Digitalwährungen bieten Preisstabilität im Gegensatz zu volatilen Assets wie Bitcoin. Ihre primäre Funktion liegt darin, Werteffizienz im digitalen Raum zu ermöglichen, was sie ideal für schnelle und günstige Transaktionen macht – eine potenzielle Revolution.
Der entscheidende Vorteil von Stablecoins liegt in der Effizienzsteigerung bei Geldtransfers. Während traditionelle Systeme oft Tage benötigen und Gebühren von bis zu 7% verursachen können, ermöglichen Stablecoins nahezu sofortige Überweisungen zu minimalen Kosten. Sie umgehen viele der Intermediäre, die klassische Transfers verlangsamen und verteuern. Dies reduziert nicht nur Wartezeiten, sondern minimiert auch potenzielle Fiatverluste durch hohe Transaktionsgebühren und ineffiziente Wechselkurse.
Stablecoins haben das Potenzial, die globale Finanzinfrastruktur neu zu gestalten, indem sie Intermediäre eliminieren und Transaktionszeiten sowie -kosten drastisch reduzieren.
Ein praktisches Beispiel ist die Kooperation zwischen dem WhatsApp-basierten Zahlungsdienst Felix und Zero Hash. Felix ermöglicht es vor allem lateinamerikanischen Migranten in den USA, Geld via WhatsApp zu senden. Zero Hash konvertiert dabei USD in USDC (USD Coin), einen führenden Stablecoin, überweist diesen quasi On-Chain an globale Partner, die ihn in Lokalwährung tauschen. Dieses Modell zeigt eindrücklich, wie Reibungsverluste minimiert und Zielgruppen erreicht werden können, die von traditionellen Systemen benachteiligt werden.
Auch Meta (Facebook/WhatsApp) erkannte das Potenzial und startete mit seiner Wallet Novi ein Pilotprojekt. Ausgewählte US-Nutzer konnten über WhatsApp Geld mittels der Paxos-USDP-Stablecoin senden und empfangen. Der Clou: Nutzer interagierten nicht direkt mit der Kryptowährung, was die Benutzerfreundlichkeit maximierte. Allerdings stieß dieses Projekt auf erheblichen regulatorischen Gegenwind, insbesondere von US-Senatoren wie Sherrod Brown und Elizabeth Warren, die Sicherheitsbedenken äußerten.
Regulatorische Unsicherheit bleibt eine der größten Hürden. Sowohl in den USA als auch in der EU bestehen Bedenken hinsichtlich der Stabilität und Systemrelevanz von Stablecoins. Fortschritte sind jedoch erkennbar: Die EU hat mit neuen Krypto-Regeln für mehr Klarheit gesorgt. In den USA könnte das Gesetz HR 4766, erwartet für 2025, Stablecoins stärker ins nationale Zahlungssystem integrieren und klare Lizenzen für Anbieter schaffen. Die regulatorische Akzeptanz ist entscheidend für die Massenadoption.
Die Zukunft gehört möglicherweise den Stablecoins. Sie könnten den Geldtransfer fundamental verändern, ähnlich wie WhatsApp die Kommunikation revolutionierte – ein echter ‚WhatsApp Moment‘ für Finanzen. Große Player wie Visa und PayPal experimentieren bereits damit. Durch die Reduzierung von Komplexität, Kosten und Zeit bieten Stablecoins eine überlegene Alternative zu veralteten Systemen. Die Integration in alltägliche Apps wie Messenger ist der nächste logische Schritt zur Demokratisierung globaler Zahlungen. Ein Pilotprojekt zeigt Metas fortgesetzte Verlagerung hin zu Zahlungen.