Stablecoins erfreuen sich wachsender Beliebtheit und stellen etablierte Finanzsysteme wie SWIFT vor Herausforderungen. Sie bieten potenziell schnellere Transaktionszeiten und niedrigere Gebühren. Banken befürchten Einlagenabflüsse und fordern klare Regulierungen.
Stablecoins sind Kryptowährungen, deren Wert an einen stabilen Vermögenswert wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt ist. Sie sollen die Vorteile der Blockchain-Technologie (schnelle, transparente Transaktionen) mit der Preisstabilität traditioneller Währungen verbinden.
SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) ist ein internationales Netzwerk, das Banken für die sichere Übermittlung von Zahlungsanweisungen nutzen. SWIFT selbst bewegt kein Geld, sondern dient als Kommunikationsmittel.
Gegenüber SWIFT bieten Stablecoins potenziell schnellere Transaktionszeiten, niedrigere Gebühren und eine höhere Verfügbarkeit (24/7). Internationale Überweisungen über SWIFT können Tage dauern und relativ teuer sein. Stablecoin-Transaktionen können hingegen innerhalb von Minuten abgewickelt werden.
Eine Analyse zeigt, dass die Kosten für internationale Überweisungen via SWIFT zwischen 245 und 465 US-Dollar pro 10.000 US-Dollar Transfer liegen können.
Banken befürchten, dass Kunden Gelder in Stablecoins umschichten könnten, um beispielsweise von „Rewards“ auf Krypto-Plattformen zu profitieren. Die US-Bankenlobby warnt, dass bis zu 6,6 Billionen US-Dollar an Einlagen abfließen könnten, was die Kreditvergabe und Finanzstabilität beeinträchtigen könnte.
Banken fordern klare Regulierungen für Stablecoins, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten und Risiken zu minimieren. Der „GENIUS Act“ in den USA schafft beispielsweise einen ersten Rechtsrahmen zur Regulierung von Stablecoins.
Banken können die Entwicklung von Stablecoins aktiv mitgestalten, um Mehrwerte für ihre Kunden zu schaffen. Sie können beispielsweise Stablecoin-Zahlungen in ihre bestehenden Dienstleistungen integrieren.
Banken müssen sich an die neuen Technologien und Geschäftsmodelle anpassen, die durch Stablecoins entstehen, und die regulatorischen Entwicklungen genau beobachten.
Stablecoins haben das Potenzial, den internationalen Zahlungsverkehr zu verändern und stellen Banken vor neue Herausforderungen. Es ist entscheidend, dass sich Banken mit dieser Entwicklung auseinandersetzen, Strategien entwickeln und die regulatorischen Rahmenbedingungen berücksichtigen.