Ein von Stanford entwickeltes, lichtbetriebenes Augenchip-System namens PRIMA gibt blinden Menschen Hoffnung auf die Wiederherstellung des Sehvermögens. Das System kombiniert ein drahtloses Implantat mit einer Augmented-Reality-Brille, die Bilder direkt auf die Retina projiziert und so beschädigte Photorezeptoren umgeht. In einer klinischen Studie konnten Teilnehmer mit fortgeschrittener AMD wieder lesen, was neue Perspektiven eröffnet.
Das PRIMA-System nutzt eine spezielle Augmented-Reality-Brille. Diese projiziert Bilder in Form von Infrarotlicht direkt auf die Retina. Der Chip wandelt dieses Licht in elektrische Signale um, die von den verbleibenden Zellen der Retina aktiviert werden.
In einer von Stanford Medicine geleiteten klinischen Studie konnten 27 von 32 Teilnehmern mit fortgeschrittener altersbedingter Makuladegeneration (AMD) innerhalb eines Jahres nach der Implantation wieder lesen. Einige erreichten eine Sehschärfe von bis zu 20/42.
Daniel Palanker, Professor für Augenheilkunde an der Stanford University, betonte, dass frühere Versuche lediglich zu Lichtempfindlichkeit geführt hätten, während das PRIMA-System tatsächlich Formsehen ermöglicht.
Das Implantat benötigt keine Kabel oder externe Stromversorgung, da es durch Licht betrieben wird. Jedes Pixel auf dem Chip fungiert wie ein kleines Solarpanel, das Licht in elektrischen Strom umwandelt.
Obwohl die aktuelle Version des Chips eine relativ geringe Auflösung aufweist, wird bereits an einer Nachfolgegeneration mit kleineren Pixeln gearbeitet, die eine Sehschärfe von bis zu 20/20 ermöglichen könnte.
Die Studienergebnisse wurden im renommierten ‚New England Journal of Medicine‘ veröffentlicht, was die Bedeutung und Validität der Forschung unterstreicht.
Science Corporation, ein US-amerikanisches Unternehmen, hat basierend auf den Studienergebnissen die Zulassung für den klinischen Einsatz in Europa und den USA beantragt. Dies könnte den Weg für eine breitere Verfügbarkeit des PRIMA-Systems ebnen.




