Der CEO des Zahlungsdienstleisters Stripe, Patrick Collison, erwartet, dass Stablecoins traditionelle Finanzinstitute dazu zwingen werden, wettbewerbsfähigere Renditen auf Einlagen anzubieten. Er reagierte damit auf einen Beitrag, der das Wachstum von Stablecoins und deren potenzielle Auswirkungen hervorhob. Collison argumentiert, dass Einleger eine Rendite auf ihr Kapital erwarten und erhalten sollten, die sich stärker an den Marktbedingungen orientiert.
Collison wies darauf hin, dass Banken in den USA etwa 4 Billionen Dollar an unverzinsten Einlagen halten. Er kritisierte, dass einige Interessengruppen versuchen, Belohnungen im Zusammenhang mit Stablecoin-Einlagen einzuschränken. Diese Haltung sei wenig kundenfreundlich, obwohl billige Einlagen für Banken vorteilhaft seien. Aktuell liegen die durchschnittlichen Zinsen für Sparkonten in den USA bei etwa 0,40 % und in der EU bei 0,25 %.
Einleger sollten eine Rendite auf ihr Kapital erwarten, die sich stärker an den Marktbedingungen orientiert. Stablecoins könnten hier eine treibende Kraft sein.
Stablecoins haben seit 2023 an Marktkapitalisierung und Akzeptanz gewonnen, insbesondere nach der Verabschiedung des ‚GENIUS Act‘ in den USA. Dieses Gesetz schuf zwar einen Regulierungsrahmen für Stablecoins, verbot aber gleichzeitig die gemeinsame Nutzung von Renditen. Die Bankenlobby wehrte sich gegen zinsbringende Stablecoins, da sie befürchteten, dass diese das traditionelle Bankensystem untergraben und Marktanteile reduzieren könnten.
Die steigende Nachfrage nach Stablecoins deutet auf eine zunehmende Integration dieser digitalen Vermögenswerte in das globale Finanzsystem hin. Analysten sehen in Stripes Engagement im Bereich Stablecoins einen zunehmenden Wettbewerb zwischen den Plattformen. Einige Branchenvertreter prognostizieren, dass Stablecoins letztendlich traditionelle Fiat-Zahlungen ersetzen werden.
Reeve Collins, Mitbegründer des Stablecoin-Emittenten Tether, geht davon aus, dass alle Währungen zu Stablecoins werden, die lediglich als Dollar, Euro oder Yen bezeichnet werden. Das Wachstum des Stablecoin-Marktes hat sich innerhalb eines Jahres fast verdoppelt und beträgt nun 280 Milliarden US-Dollar.
Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Risiken von Stablecoins, einschließlich des Kontrahentenrisikos und der Auswirkungen auf die Finanzmarktstabilität.




