Südkoreas Banken fordern Krypto-Öffnung!

Südkoreas Finanzsektor steht vor einem Umbruch. Banken fordern lautstark die Lockerung von Restriktionen, um mit mehreren Krypto-Börsen kooperieren zu dürfen. Dies folgt auf die kürzliche Ankündigung der Regierung, das jahrelange Verbot für institutionelle Investitionen aufzuheben.

In Südkorea formiert sich Widerstand gegen die rigiden Krypto-Regulierungen. Die Banken des Landes, vertreten durch die Korea Federation of Banks, drängen auf eine signifikante Politikänderung. Ihr Ziel: Die Erlaubnis, Partnerschaften mit mehreren Krypto-Börsen gleichzeitig eingehen zu dürfen. Dies wurde kürzlich in einem Treffen mit Abgeordneten der Regierungspartei diskutiert und signalisiert einen potenziellen Wendepunkt für den südkoreanischen Krypto-Sektor und dessen Integration in das etablierte Finanzsystem. Die Dringlichkeit ergibt sich aus den jüngsten Lockerungen für institutionelle Investoren.

Jahrelang war der institutionelle Zugang zu Kryptowährungen in Südkorea blockiert. Bereits im Dezember 2017 verhängte die Financial Services Commission (FSC) ein striktes Verbot für institutionelle Krypto-Investitionen. Als Gründe wurden die hohe Marktvolatilität und Preisinstabilität angeführt. Banken wurden angewiesen, institutionellen Kunden von Konten bei Krypto-Börsen abzuraten. Zusätzlich wurden strenge Anti-Geldwäsche-Maßnahmen (AML) und ein Handelssystem mit Echtnamen eingeführt, um Spekulationen und illegale Aktivitäten einzudämmen. ICOs waren ebenfalls verboten.

Die FSC kündigte im Februar 2025 die Aufhebung des siebenjährigen Verbots für institutionelle Krypto-Investitionen an, beginnend in der ersten Hälfte des Jahres.

Diese überraschende Kehrtwende der FSC ermöglicht es börsennotierten Unternehmen, künftig mit virtuellen Assets, inklusive Kryptowährungen, zu handeln. Die Einführung erfolgt phasenweise, um Stabilität zu gewährleisten und das Vertrauen der Anleger nicht zu gefährden. In Phase eins dürfen gemeinnützige Organisationen und Universitäten gespendete Krypto-Bestände liquidieren. Phase zwei, erwartet in der zweiten Jahreshälfte 2025, öffnet den Markt für rund 3.500 börsennotierte Unternehmen und professionelle Anleger. Dies schafft ein neues Marktumfeld.

Vor diesem Hintergrund ist die Forderung der Banken nach erweiterten Börsen-Partnerschaften zu sehen. Bisherige Regelungen zwangen Institute oft in exklusive Beziehungen zu einzelnen Plattformen. Nun fordern sie die Flexibilität, mit mehreren Börsen kooperieren zu können. Dies soll nicht nur das Dienstleistungsangebot verbreitern, sondern auch das Risikomanagement verbessern, indem Banken Partner nach strengsten Sicherheits- und Compliance-Standards auswählen und diversifizieren können. Ein wichtiger Schritt zur Marktreife.

Die FSC hat einen strukturierten Plan zur Regulierung vorgelegt. Dieser umfasst Richtlinien für Börsenzulassungen, Stablecoin-Regeln und Verhaltensstandards für Handelsplattformen. In Zusammenarbeit mit dem Ausschuss für digitale Vermögenswerte soll ein transparenter und stabiler Rahmen für den institutionellen Handel geschaffen werden. Ein Kernpunkt ist die Entwicklung von internen Kontrollstandards, an denen neben der Aufsicht auch der Bankenverband und die Digital Asset eXchange Alliance (DAXA) mitwirken, um Konsistenz und Sicherheit zu gewährleisten.

Trotz der Liberalisierungsschritte bleibt die Bank of Korea, die Zentralbank des Landes, äußerst zurückhaltend. Sie schließt eine Aufnahme von Bitcoin oder anderen Kryptowährungen in die nationalen Währungsreserven kategorisch aus. Hauptgründe sind die anhaltend hohe Volatilität und regulatorische Unsicherheiten. Diese Position steht im Einklang mit der Skepsis vieler anderer Zentralbanken weltweit, die Liquiditätsrisiken und potenzielle Fiatverluste fürchten und auf traditionelle Reserven zur Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität setzen. Die Bank of Korea lehnt Bitcoin weiterhin ab.