Ein Skandal erschüttert die Tech-Welt: Telegram-Gründer Pavel Durov behauptet, eine westeuropäische Regierung habe ihn aufgefordert, konservative Stimmen während der rumänischen Wahlen zu unterdrücken. Durov lehnte dies vehement ab.
Pavel Durov, Gründer von Telegram, erhebt schwere Vorwürfe gegen eine westeuropäische Regierung. Er behauptet, diese Regierung habe ihn aufgefordert, konservative Kanäle in Rumänien im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen zu unterdrücken. Durov lehnte diese Anfrage entschieden ab. Die rumänische Wahl, geprägt von einer polarisierten politischen Landschaft, stand unter Beobachtung, insbesondere die Auswirkungen auf die Stabilität Rumäniens und die EU-Einheit. Durovs Statement auf seinem Telegram-Kanal sorgte für Aufsehen.
„Auf Telegram wurde eine Anfrage einer westeuropäischen Regierung gestellt, konservative Stimmen in Rumänien … zu unterdrücken. Ich habe diese Anfrage entschieden abgelehnt.“
Durov äußerte sich am 18. Mai 2025 detailliert zu der Anfrage. Er betonte, dass er die Forderung „entschieden abgelehnt“ habe. Seine Begründung war klar: Man könne Demokratie nicht verteidigen, indem man sie zerstöre. Er argumentierte, dass Wahlmanipulation nicht durch Eingriffe in Wahlen bekämpft werden könne. Das rumänische Volk verdiene sowohl freie Meinungsäußerung als auch faire Wahlen, beides sei unteilbar. Seine Position unterstreicht die Grundprinzipien von Telegram.
Obwohl Durov das Land nicht direkt nannte, lieferte er deutliche Hinweise. Ein Baguette-Emoji in seiner Stellungnahme wurde von vielen als Anspielung auf Frankreich interpretiert. Hinzu kommt eine frühere Auseinandersetzung Durovs mit französischen Behörden im August 2024, die zu seiner Verhaftung in Paris und seiner Rückkehr nach Dubai führte. Diese Vorkommnisse verstärkten die Spekulationen, dass es sich um Frankreich handeln könnte.
Die französische Regierung reagierte umgehend auf Durovs Vorwürfe. Das französische Außenministerium wies die Anschuldigungen als „völlig unbegründet“ zurück und erklärte, Frankreich lehne diese kategorisch ab. Sie forderten alle Beteiligten auf, Verantwortung und Respekt für die rumänische Demokratie zu zeigen. Diese schnelle und scharfe Reaktion zeigt die Sensibilität des Themas auf internationaler Ebene.
„Völlig unbegründete Anschuldigungen zirkulieren auf Telegram und Twitter (X) bezüglich angeblicher französischer Einmischung … Frankreich lehnt diese Anschuldigungen kategorisch ab.“
Die rumänischen Präsidentschaftswahlen selbst waren bereits von Kontroversen begleitet. Der erste Wahlgang im April 2025 musste wegen angeblicher russischer Einmischung abgesagt werden, eine Behauptung, die Moskau bestritt. Der ursprünglich als Favorit gehandelte hard-right Kandidat Călin Georgescu wurde anschließend von der Wahl ausgeschlossen. Dieser Kontext zeigt, wie politisch aufgeladen die Situation in Rumänien war.
Durovs Ablehnung der Anfrage betont die zentrale Bedeutung der Freiheit der Meinungsäußerung und der Integrität demokratischer Prozesse. Seine Haltung steht im Einklang mit den Grundwerten von Telegram, die seit jeher auf dem Schutz der Privatsphäre und der freien Kommunikation basieren. Diese Prinzipien werden besonders wichtig in Zeiten, in denen Technologieplattformen eine immer größere Rolle im politischen Diskurs spielen.
Die Affäre hat weitreichende politische und globale Implikationen. Sie wirft wichtige Fragen bezüglich der Grenzen externer Einflussnahme in nationale Wahlen und der Verantwortung von Technologieunternehmen auf. Durovs Entscheidung zeigt, dass einige Unternehmen bereit sind, sich gegen politischen Druck zu stellen und demokratische Prinzipien zu verteidigen, auch wenn dies zu Konflikten mit Regierungen führen kann.