Ein neuer Bericht schlägt Alarm: Eine Lücke im Einfrierungsverfahren von Tether soll seit 2017 Kriminellen ermöglicht haben, rund 78 Millionen US-Dollar der Beschlagnahmung zu entziehen. Was steckt hinter diesem „Laundering Loophole“ und welche Konsequenzen hat das für die Krypto-Welt?
Ein besorgniserregender Bericht von AMLBot enthüllt eine erhebliche Lücke in Tethers Einfrierungsverfahren. Seit 2017 ermöglicht diese Schwachstelle kriminellen Akteuren, Gelder im Wert von rund 78 Millionen US-Dollar der Beschlagnahmung zu entziehen. Tether, der führende Stablecoin-Anbieter, spielt eine zentrale Rolle im Kryptohandel, steht jedoch immer wieder im Fokus wegen potenzieller Geldwäsche. Die multi-signatur-Setup zur Einfrierung von Geldern scheint eine kritische Zeitspanne zu schaffen, die von Kriminellen ausgenutzt wird, um illegal erworbene Mittel zu verschieben.
Die aufgedeckte „kritische Zeitspanne“ in Tethers Einfrierungsverfahren ermöglicht erhebliche Verluste durch kriminelle Akteure.
Diese Lücke hat weitreichende Auswirkungen. Kriminelle verwenden häufig „chain hopping“-Techniken, um die Herkunft ihrer Gelder zu verschleiern. Durch multiple Transaktionen über verschiedene Konten und Kryptowährungen wird die Verfolgung erschwert. Ein konkretes Beispiel ist ein Tech-Support-Betrugsfall, bei dem ein Teil der Gelder während der engen Zeitspanne transferiert werden konnte, bevor Tether die Einfrierung erfolgreich durchführte. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation.
Tether hat in der Vergangenheit erhebliche Anstrengungen unternommen, um Geldwäsche zu bekämpfen. Das Unternehmen arbeitet eng mit über 235 Strafverfolgungsbehörden weltweit zusammen und hat eine strenge Wallet-Einfrierungspolitik implementiert. Insgesamt wurden seit 2017 über 2,5 Milliarden US-Dollar an USDT eingefroren. Die Einhaltung von Listen wie der OFAC Specially Designated Nationals (SDN) List ist ebenfalls ein wichtiger Schritt, um Transaktionen mit sanktionierten Personen zu verhindern.
Trotz Tethers Bemühungen konnten seit 2017 78 Millionen US-Dollar durch eine Lücke im Einfrierungsverfahren der Justiz entgehen.
Um die aufgedeckte Lücke zu schließen, sind Optimierungen unumgänglich. Mögliche Ansätze umfassen die Reduzierung der notwendigen Autorisierungen oder die Implementierung automatisierter Systeme, die verdächtige Gelder sofort einfrieren. Eine intensivierte Kooperation mit Behörden und anderen Kryptounternehmen könnte ebenfalls die Effektivität der Geldwäschebekämpfung signifikant steigern. Dies ist entscheidend für die Sicherheit der Kryptomärkte.
Die Herausforderungen für die Kryptobranche im Kampf gegen Geldwäsche sind offensichtlich. Der AMLBot-Bericht zeigt deutlich, dass auch führende Unternehmen wie Tether ihre Systeme kontinuierlich prüfen und verbessern müssen, um sie widerstandsfähig gegen kriminelle Aktivitäten zu machen. Nur durch ständige Weiterentwicklung und enge Zusammenarbeit kann die Integrität der Kryptowährungsmärkte langfristig gewährleistet werden.