Tokenisierte Immobilien: 4 Billionen Dollar bis 2035?

Eine aktuelle Deloitte-Studie prognostiziert einen explosiven Anstieg im Markt für tokenisierte Immobilien. Bis 2035 könnten über 4 Billionen US-Dollar auf Blockchain gehandelt werden. Doch welche Chancen und Herausforderungen birgt dieser Wandel für Investoren und den traditionellen Immobiliensektor?

In einer aktuellen Studie des Deloitte Center for Financial Services wird eine bedeutende Entwicklung im Bereich der tokenisierten Immobilien prognostiziert. Demnach könnte dieser Markt bis zum Jahr 2035 auf über 4 Billionen US-Dollar anwachsen. Dies stellt eine massive Steigerung gegenüber den weniger als 300 Milliarden US-Dollar in 2024 dar. Die Prognose basiert auf einer erwarteten jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von mehr als 27%. Dieses Wachstum unterstreicht das immense Potenzial, das Experten der Tokenisierung im Immobiliensektor beimessen. Es signalisiert eine grundlegende Veränderung.

Die Tokenisierung von Immobilien ist der Prozess, bei dem reale Vermögenswerte wie Immobilien, Anleihen oder Investmentfonds in digitale Token umgewandelt werden. Diese Token werden auf Blockchain-Netzwerken gespeichert und gehandelt. Diese Technologie verbindet die Vorteile der Kryptowelt mit traditionellen Finanzmärkten.

Einer der Hauptvorteile ist die Automation komplexer finanzieller Vereinbarungen. Durch Blockchain können beispielsweise Immobilienfonds on-chain erstellt werden. Hierbei managen kodifizierte Regeln den Besitzwechsel und Kapitalflüsse. Ein Beispiel ist Capital’s 100-Millionen-Dollar-Immobilienkredit-Tokenisierungsplattform Chintai, die Trust-Deed-basiertes Lending nutzt. Dies demonstriert die praktische Anwendung der Technologie.

Weitere Vorteile umfassen die Reduzierung von Transaktionskosten und -dauern sowie die Verbesserung der Nachvollziehbarkeit und Sicherheit. Tokenisierte Vermögenswerte ermöglichen Investitionen in kleinere Anteile von Immobilien, was den Zugang für Kleinanleger erheblich erweitert. Dies erlaubt es, in Immobilien zu investieren, die sonst außerhalb ihrer Reichweite lägen. Dies fördert finanzielle Inklusion im Immobilienmarkt.

Deloittes Prognose gliedert den Markt in drei Hauptsegmente: private Immobilienfonds, verbriefte Besitzverhältnisse und Projekte auf unbebautem oder im Bau befindlichem Land. Tokenisierte Schuldtitel werden mit 2,39 Billionen US-Dollar bis 2035 den größten Anteil haben. Private Fonds sollen 1 Billion US-Dollar beitragen, Landentwicklung 500 Milliarden US-Dollar. Tokenisierte Schuldtitel dominieren die Marktaussichten.

Trotz des vielversprechenden Ausblicks gibt es Herausforderungen. Wichtige Punkte sind regulatorische Unsicherheiten, Probleme der Vermögensverwahrung, Cybersecurity-Risiken und Szenarien bei Zahlungsunfähigkeiten. Diese Hindernisse könnten den Aufschwung verlangsamen, wenn sie nicht aktiv adressiert werden. Die Bewältigung dieser Risiken ist entscheidend für das Wachstum.

„Während die Regulierung ein Hindernis darstellt, folgt die Regulierung der Nutzung. Tokenisierung ist ähnlich – mit steigender Nachfrage wird auch die regulatorische Klarheit folgen.“

„Ich denke nicht, dass die Tokenisierung direkt auf den Immobilienmarkt abzielen sollte… Ich denke, was die On-Chain-Wirtschaft heute verlangt, sind liquidere Vermögenswerte.“

Die Zukunftsperspektiven sind geprägt von postpandemischen Trends wie Home-Office und Klimarisiken, die den Immobilienmarkt verändern. Bürogebäude wandeln sich zu AI-Datencentern oder energieeffizienten Wohngebieten. Investoren suchen gezielten Zugang zu diesen modernen Nutzungszwecken. Tokenisierung ermöglicht programmierbare, anpassbare Expositionen gegenüber sich entwickelnden Vermögensprofilen. Dies schafft neue Investitionsmöglichkeiten.