Tokio Börse: Strengere Regeln für Krypto-Treasury-Firmen?

Die Japan Exchange Group (JPX), Betreiberin der Tokioter Börse (TSE), erwägt Maßnahmen gegen Unternehmen mit großen Krypto-Beständen. Hintergrund sind wachsende Bedenken hinsichtlich des Anlegerschutzes und Verluste durch volatile Krypto-gebundene Aktien. Die JPX prüft verschiedene Optionen zur Regulierung, darunter strengere Regeln und neue Audits.

Die JPX erwägt, ihre Regeln gegen ‚Backdoor Listings‘ strenger anzuwenden. Dies betrifft börsennotierte Unternehmen, die ihr Kerngeschäft auf die Anhäufung von Kryptowährungen verlagern.

Zudem könnten Unternehmen, die größere Krypto-Positionen eingehen, zu erneuten Prüfungen (Audits) verpflichtet werden. Drei börsennotierten Unternehmen wurde bereits mitgeteilt, dass ihre Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung eingeschränkt werden könnten, sollten sie den Kauf von Kryptowährungen als Teil ihrer Geschäftsstrategie fortsetzen. Diese Unternehmen haben daraufhin ihre Pläne vorerst ausgesetzt.

Ein Sprecher der JPX erklärte, dass die Börse Unternehmen beobachtet, die aus Risiko- und Governance-Sicht Anlass zur Sorge geben, um Aktionäre und Investoren zu schützen.

Aktien von Unternehmen, die Kryptowährungen halten, sind in den letzten Monaten stark gefallen. Metaplanet, Japans größter Bitcoin-Haltegesellschaft, hat seit ihrem Höchststand im Juni einen Kursverlust von über 70 % erlitten.

Auch Convano Inc., eine Nagelstudiokette, die den Erwerb von Zehntausenden von Bitcoin plante, verzeichnete einen Kursverlust von rund 60 % seit Ende August.

Die JPX befürchtet, dass Privatanleger durch die Volatilität von Krypto-gebundenen Aktien übermäßigem Risiko ausgesetzt sind. Auch in anderen asiatischen Ländern gibt es ähnliche Bestrebungen, den Handel mit Krypto-Assets stärker zu regulieren.

Es gibt derzeit keine pauschalen Regeln, die börsennotierte Unternehmen daran hindern, Kryptowährungen zu akkumulieren. Die Pläne der JPX sind noch nicht endgültig und befinden sich in der internen Diskussion.