Der Prozess gegen Roman Storm, Mitgründer von Tornado Cash, steht bevor und erregt die Krypto-Welt. Es geht um Geldwäsche-Vorwürfe und die fundamentale Frage, wie Privatsphäre und Regulierung in der digitalen Finanzwelt zusammenpassen. Die Entscheidung könnte historische Tragweite haben.
Am 14. Juli 2025 beginnt der Prozess gegen Roman Storm, Mitgründer der Krypto-Mixing-Plattform Tornado Cash, vor einem New Yorker Gericht. Die Anklagen sind schwerwiegend: Geldwäsche, Verschwörung und der Betrieb eines unlizenzierten Geldtransferunternehmens. Dieser Fall ist mehr als nur ein Rechtsstreit; er wirft fundamentale Fragen zur Privatsphäre im digitalen Raum und zur Zukunft von DeFi auf. Die Krypto-Community blickt gespannt auf das Verfahren, dessen Ausgang weitreichende Präzedenzfälle schaffen könnte.
Tornado Cash wurde als Krypto Mixer konzipiert, der auf der Ethereum-Blockchain agiert. Seine Funktion: die Herkunft von Kryptowährungen verschleiern, indem Gelder verschiedener Nutzer gemischt werden. Das bietet legitime Privatsphäre, kann aber leider auch zur Verschleierung illegaler Gelder und zur Umgehung von Sanktionen missbraucht werden.
Das US-Justizministerium wirft Storm vor, mit Tornado Cash eine Plattform betrieben zu haben, über die Geld gewaschen und Sanktionen umgangen worden seien.
Diese Anklagen basieren auf einer langen Untersuchung, die zur Verhaftung Storms im August 2023 führte. Die Vorwürfe umfassen Geldwäsche, die Verschwörung gegen das International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) und den Betrieb eines unlizenzierten Geldtransferunternehmens. Ein Teil der letzten Anklage wurde zwar fallengelassen, doch der Kernvorwurf bleibt bestehen.
Die rechtliche Situation von Tornado Cash ist komplex. Im Jahr 2022 sanktionierten US-Behörden Tornado Cash und seine Entwickler, was einem Betriebsverbot gleichkam. Interessanterweise wurden diese Sanktionen im März 2025 unter der Trump-Regierung wieder aufgehoben. Trotzdem entschied das Justizministerium, die Anklagen gegen Storm weiterzuverfolgen, basierend auf einem internen Memo, das die Priorität auf die Verfolgung von Krypto-Verbrechen in Verbindung mit traditionellen Verbrechen wie Sanktionenumgehung legte.
Ich baue Software, die non-custodial, trustless, permissionless, immutable und unstoppable ist. Das Justizministerium versucht, die DeFi-Bewegung zu untergraben.
Storms Verteidigung beruft sich auf das First Amendment, das Recht auf Meinungsfreiheit. Er betrachtet seine Arbeit als Schaffung von Software und argumentiert, das Justizministerium versuche, die dezentrale Finanzbewegung zu schwächen, indem es ihm vorwerfe, KYC-Maßnahmen nicht eingebaut zu haben. Versuche des Verteidigungsteams, die Anklagen abzuweisen, blieben bisher erfolglos. Die Verteidiger argumentieren, die Anklagen basierten auf einer fehlerhaften Gesetzesinterpretation.
Der kommende Prozess in New York wird massiven Einfluss auf die Krypto- und DeFi-Industrie haben. Die Gerichtsentscheidung könnte die Zukunft von Kryptomixern und anderen dezentralen Technologien prägen. Storms Aussage, der Prozess beeinflusse nicht nur sein Leben, sondern die gesamte DeFi-Bewegung, unterstreicht die hohe Bedeutung dieses Falls. Die Balance zwischen Privatsphäre, Sicherheit und rechtlicher Compliance steht auf dem Spiel.