Broker-Chaos: Trade Republic erneut down!

Inmitten massiver Markt-Turbulenzen kämpfte Trade Republic erneut mit schweren technischen Störungen. Für viele Anleger bedeutete dies eingeschränkten Zugang und potenziell schmerzhafte Verluste.

Die Finanzmärkte erlebten massive Turbulenzen, ausgelöst durch neue US-Zollmaßnahmen. Diese schürten Rezessionsängste und verursachten massiven Verkaufsdruck. Der DAX stürzte am 7. April 2025 zeitweise um 10 % ab, bevor er sich leicht erholte. Auch Kryptowährungen blieben nicht verschont: Bitcoin (BTC) notierte rund 30 % unter seinem Allzeithoch, was die systemweite Anspannung widerspiegelte. Diese hochvolatile Phase bildete den Hintergrund für die technischen Probleme bei Neobrokern, die viele Anleger unvorbereitet trafen.

Mitten in diesem Marktumfeld kam es bei Trade Republic zu signifikanten technischen Problemen. Am Morgen des 7. April 2025 meldeten Nutzer massive Schwierigkeiten beim Zugriff auf ihre Portfolios und bei der Ausführung von Kauf- oder Verkaufsorders. Die Störungen, verursacht durch einen enormen Ansturm besorgter Anleger, dauerten über eine Stunde an. Für Nutzer, die schnell auf die Marktverwerfungen reagieren wollten, bedeutete dies eine kritische Einschränkung ihrer Handlungsfähigkeit und potenzielle Fiatverluste.

Trade Republic erklärte, enorme Marktschwankungen hätten zu Ladeverzögerungen geführt. Der Kauf und Verkauf sei aber jederzeit möglich gewesen, trotz möglicher Darstellungsfehler in der App.

Trade Republic war kein Einzelfall. Auch andere Neobroker wie Scalable Capital und Finanzen.net Zero meldeten ähnliche Schwierigkeiten. Diese Plattformen werben mit einfachem und kostengünstigem Zugang zum Kapitalmarkt, konnten dieses Versprechen in der kritischen Hochlastphase jedoch nur bedingt einhalten. Probleme bei Trading-Apps bestätigten auch andere Anbieter. Scalable Capital bestätigte ebenfalls Darstellungsfehler aufgrund der Systemüberlastung durch den hohen Ansturm, betonte aber die Fortführung des Handels. Die Vorfälle werfen Fragen zur Skalierbarkeit der Infrastruktur auf.

Die Reaktionen der betroffenen Nutzer fielen überwiegend kritisch aus. In Foren und sozialen Medien wurde massive Frustration geäußert, insbesondere über die mangelhafte Krisenkommunikation von Trade Republic. Die Unfähigkeit, auf Depots zuzugreifen oder Orders zeitnah auszuführen, führte bei einigen Anlegern zu potenziell empfindlichen finanziellen Verlusten. Die Kritik richtete sich auch generell gegen die technische Infrastruktur der Neobroker und deren Zuverlässigkeit unter Stressbedingungen.

Die technischen Ausfälle haben ernstzunehmende rechtliche Implikationen. Online-Broker stehen in der vertraglichen Pflicht, funktionierende Handelsplattformen bereitzustellen. Obwohl kurze Ausfälle nicht automatisch haften lassen, können Schadensersatzansprüche entstehen, wenn Nutzern durch die Störung konkrete finanzielle Nachteile nachweisbar sind. Entscheidend ist der Beweis, dass eine geplante Transaktion aufgrund des Systemausfalls nicht oder nur zu einem schlechteren Kurs durchgeführt werden konnte.

Betroffene Anleger sollten die Störungen genau dokumentieren. Notizen über geplante Orders (Art, Zeitpunkt, Volumen) und Screenshots der Fehlermeldungen sind essenziell. Die Verbraucherkanzlei Dr. Stoll & Sauer, spezialisiert auf Bank- und Kapitalmarktrecht, prüft bereits die Lage und rät zur Sicherung von Beweisen für entstandene Verluste. Sie bietet einen kostenlosen Online-Check zur Prüfung möglicher Ansprüche an. Eine sorgfältige Dokumentation ist die Grundlage für eine erfolgreiche Geltendmachung von Schadensersatz.

Die Vorfälle unterstreichen, dass bei der Brokerwahl die technische Stabilität und Zuverlässigkeit der IT-Infrastruktur entscheidende Kriterien sein müssen, wichtiger noch als reine Marketingversprechen oder Gebührenmodelle. Gerade in hochvolatilen Marktphasen, wenn schnelles Handeln erforderlich ist, zeigt sich die wahre Qualität einer Plattform. Nutzer erwarten zu Recht, dass ihre Broker auch unter extremen Bedingungen funktionsfähig bleiben, um Investments sicher und effizient verwalten zu können. Eine Lehre für Anleger und Anbieter.