Trump vs. Bondmarkt: Bitcoin lacht zuletzt?

Die Handelspolitik kollidiert frontal mit den globalen Finanzmärkten. Trumps Zoll-Manöver entlarven die Anfälligkeit des Bondmarktes und heben Bitcoin als potenziellen sicheren Hafen hervor. Lest hier, warum der Bondmarkt gewonnen hat und was das für eure Krypto-Assets bedeutet.

Die jüngsten Manöver in der US-Handelspolitik, insbesondere die Einführung und schnelle Rücknahme von Importzöllen durch US-Präsident Donald Trump, haben die globalen Finanzmärkte erschüttert. Diese Ereignisse entblößten nicht nur die Vulnerabilitäten des US-Bondmarktes, sondern stellten auch die einzigartigen ökonomischen Eigenschaften von Bitcoin in den Vordergrund. Besonders in Zeiten globaler Unsicherheit zeigt sich, wie alternative Wertspeicher an Relevanz gewinnen.

Trump’s Entscheidung, die höheren gegenseitigen Zölle auszusetzen, war nach Meinung von Kritikern eine direkte Reaktion auf die rasant steigenden Renditen für US-Staatsanleihen. Ökonom Saifedean Ammous, Autor von „The Bitcoin Standard“, bemerkte dazu spitzzüngig:

„Trump fought the bond market and the bond market won.“ Er ergänzte, das rasche Zurückrudern sei „absolut devastierend für Trumps Verhandlungsposition“.

Nach Trumps Zoll-Ankündigung schossen die Renditen für 10-Jahres-US-Staatsanleihen von unter 4% auf 4,5% hoch, angeheizt durch Inflations- und Rezessionsängste. Dieser markante Anstieg der Renditen war genau das Gegenteil des angestrebten Ziels. Die Blitz-Rücknahme der Zölle nur einen halben Tag später unterstrich die Dominanz des Bondmarktes über politische Willensbekundungen.

Zusätzliche Zölle verteuern importierte Waren, was den Preisauftrieb beschleunigt und zu inflationären Effekten führt. In einem Umfeld steigender Inflation bleiben Sachwerte wie Aktien relevant, da Unternehmen Preisanstiege weitergeben können. Gleichzeitig bremsen solche Handelshemmnisse das Wirtschaftswachstum. Der Anleihenmarkt signalisiert dies bereits: sinkende Marktzinsen deuten auf eine Konjunkturabkühlung und potenzielle Lockerung der Geldpolitik hin.

Ein weiterer kritischer Punkt ist der Vertrauensverlust in den US-Dollar. Der Dollar verlor zuletzt deutlich an Wert. Normalerweise würde eine Währung bei Zolleinführung stärken, doch die USA zettelten einen quasi-Handelskrieg an. Die Gefahr von Eingriffen in die Rechtsstaatlichkeit und die Infragestellung der Zentralbank-Unabhängigkeit untergraben das Vertrauen in die Fiat-Währung.

Diese Ereignisse befeuern die Debatte um alternative Wertspeicher. Bitcoin, mit seiner festen Geldmenge und dezentralen Natur, wird zunehmend als Hedge gegen wirtschaftliche Unsicherheit angesehen. Analyst Iliya Kalchev bemerkte, dass Bitcoin sich nach der Zoll-Reduzierung „weniger wie ein Tech-Aktien und mehr wie ein Hedge gegen wirtschaftliche Unsicherheit“ verhielt.

Saifedean Ammous schlug sogar vor, die USA sollten Bitcoin kaufen, bis die Regierungsbestände die gesamte US-Dollar-Versorgung decken, um dann zu einem Bitcoin-Standard überzugehen. Dies erinnert an die historische Golddeckung des Dollars bis 1971, deren Abschaffung zum heutigen Fiat-System führte. Die jüngste Konfrontation zeigt: Traditionelle Finanzmärkte sind anfällig. Bitcoin gewinnt als dezentrale Alternative an Attraktivität.