Trump-Plan: Deregulierung für Krypto & Stablecoins?

Unter einer möglichen zweiten Trump-Administration könnte sich die US-Regulierung für Krypto dramatisch ändern. Der designierte Finanzminister Scott Bessent kündigt umfassende Reformen an, die Blockchain und Stablecoins fördern sollen – ein Signal der Dringlichkeit für Investoren.

In einer Rede bei der American Bankers Association kündigte Scott Bessent, designierter Finanzminister einer möglichen zweiten Trump-Administration, weitreichende regulatorische Reformen an. Ziel sei es, Innovationen bei Blockchain-Technologie und Stablecoins gezielt zu fördern. Diese Initiativen sind Teil einer umfassenderen Strategie, die auf aggressive Deregulierung und die Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der USA abzielt. Bestehende Regulierungen, die als Hindernisse identifiziert wurden, sollen einer gründlichen Überprüfung unterzogen und potenziell geändert oder aufgehoben werden, um Investitionen anzukurbeln.

Wir werden einen genauen Blick auf regulatorische Hindernisse für Blockchain, Stablecoins und neue Zahlungssysteme werfen… Und wir werden Reformen in Betracht ziehen, um die enormen Kräfte der amerikanischen Kapitalmärkte freizusetzen.

Ein Kernanliegen der potenziellen Administration ist die Förderung von Wirtschaftswachstum durch finanzielle Inklusion. Bessent betonte, die Finanzdienstleistungsindustrie müsse für alle Amerikaner arbeiten, speziell für die „Main Street“ und nicht nur die Wall Street. Dieser Ansatz soll sicherstellen, dass die Vorteile finanzieller Innovationen, insbesondere im Bereich Fintech und Kryptowährungen, breiteren Bevölkerungsschichten zugutekommen und nicht nur einer kleinen Elite vorbehalten bleiben. Es geht darum, den Zugang zu modernen Finanzinstrumenten zu demokratisieren.

Neben Blockchain plant das Schatzamt eine stärkere Rolle in der Bankenaufsicht und befürwortet „Regulatory Tailoring“. Regulierungen sollen stärker an die spezifischen Risikoprofile unterschiedlicher Geschäftsmodelle angepasst werden, um insbesondere kleinere Gemeindebanken zu entlasten. Bessent kritisierte „bürokratischen Hochmut“, der diese Banken unverhältnismäßig belaste. Es sei notwendig, diese Belastungen durch gezielte regulatorische Anpassungen und eventuell kategorische Ausnahmen zu reduzieren, insbesondere bei CFPB-Regeln und internen Kontrollen.

Die potenzielle Trump-Administration plant zudem eine Modernisierung der Kapitalanforderungen und eine Abkehr von internationalen Standards wie Basel. Bessent argumentierte, die USA sollten eigene Analysen durchführen, um ein nationales regulatorisches Rahmenwerk zu schaffen, statt Entscheidungen an internationale Gremien auszulagern. Auch die Liquiditätsstruktur soll überprüft werden, wobei hinterfragt wird, ob Prüfer zu stark auf Reserven setzen und ob Loans als Kreditsicherheiten besser genutzt werden könnten. Die Rolle des Federal Reserve Discount Windows soll geklärt werden.

Ein weiterer Reformschwerpunkt liegt auf der Überarbeitung der Anti-Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsregulierungen (AML/CFT). Bessent fordert eine Neufokussierung auf nationale Sicherheitsprioritäten und Bereiche mit höherem Risiko. Dies soll Finanzinstitutionen erlauben, Ressourcen effizienter einzusetzen und sich auf die gravierendsten Bedrohungen zu konzentrieren, während die Belastung bei geringeren Risiken reduziert wird. Ziel ist eine effektivere und weniger bürokratische Bekämpfung illegaler Finanzströme.

Das Schatzamt beabsichtigt, eng mit dem Kongress zusammenzuarbeiten, um Reformen der Einlagensicherung zu prüfen. Dazu gehören potenziell höhere Deckungsgrenzen, insbesondere für Geschäftszahlungskonten. Zudem sollen Lehren aus den Bankenzusammenbrüchen von 2023 gezogen werden, um die Verluste der FDIC bei der Abwicklung und Versteigerung gescheiterter Banken zukünftig zu minimieren. Dies impliziert eine Überarbeitung der Mechanismen zur Bankenresolution und zur Stärkung der Stabilität des Finanzsystems.