US-Präsident Donald Trump hat ambitionierte Pläne für digitale Vermögenswerte enthüllt: Die USA sollen eine strategische Kryptoreserve aufbauen. Welche Coins im Fokus stehen und wie der Markt reagiert, zeigt die neue Ausrichtung der amerikanischen Finanzpolitik im Krypto-Space. Ein gewagter Schritt mit globalen Auswirkungen.
In einer signifikanten Wende der US-Wirtschaftspolitik hat Präsident Donald Trump klar gemacht, dass die Vereinigten Staaten planen, der Welt zu zeigen, wie man mit digitalen Vermögenswerten erfolgreich sein kann wie nie zuvor. Diese Ankündigung folgte auf die Verabschiedung des Guiding and Establishing National Innovation for U.S. Stablecoins (GENIUS) Act durch den Senat, ein entscheidender Schritt zur Schaffung eines regulatorischen Rahmens für digitale Währungen in den USA.
Trump, der sich bereits im Wahlkampf als offen für digitale Vermögenswerte positionierte, setzt seine Versprechen nun um. Er kündigte auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social die Bildung einer strategischen Kryptoreserve für die USA an. Im Fokus dieser Initiative stehen namentlich fünf Kryptowährungen: Bitcoin, Ether, Ripple, Solana und Cardano. Dies markiert einen bedeutenden Schritt zur Integration digitaler Währungen in die amerikanische Wirtschaft und signalisiert eine neue Ära in der US-Finanzpolitik.
Die US-Regierung verfügt bereits über einen beträchtlichen Bestand an digitalen Vermögenswerten. Dieser wurde primär durch Beschlagnahmungen im Rahmen von Maßnahmen gegen kriminelle Aktivitäten angehäuft. Schätzungen gehen davon aus, dass der Bestand der US-Regierung rund 200.000 Bitcoin umfasst. Bei einem Kurs von etwa 88.000 US-Dollar pro Bitcoin entspricht dies einem Wert von mehr als 17 Milliarden Dollar. Diese Bestände bilden eine solide Grundlage für die geplante strategische Reserve und unterstreichen das bereits bestehende Engagement der USA im Krypto-Sektor.
Die Ankündigungen Trumps lösten eine euphorische Reaktion an den Kryptomärkten aus. Der Kurs von Bitcoin erlebte einen kurzfristigen Anstieg von über 20 Prozent, während die eher als Nischen-Asset betrachtete Kryptowährung Cardano sogar um beeindruckende 60 Prozent zulegte. Solche Kursbewegungen zeigen die hohe Sensibilität der Märkte auf politische Statements und die positiven Erwartungen, die mit Trumps pro-Krypto-Haltung verbunden sind. Experten beobachten die Entwicklung genau.
Die Märkte für Kryptoanlagen haben zu Beginn von Trumps zweiter Amtszeit vorübergehend übermäßig positiv reagiert.
Fabian Dori, Chief Investment Officer der Kryptobank Sygnum, erklärt, dass die temporär überoptimistische Reaktion der Märkte auf die expliziten Wahlkampfversprechen und deren schnelle Umsetzung zurückzuführen sei. Indizien für die zusätzlich erhöhte Nachfrage nach Krypto-Anlagen sind laut Dori der Anstieg der Funding Rates an zentralen Krypto-Börsen sowie erhöhte Lending- und Borrowing-Rates auf Decentralized Finance (DeFi) Plattformen. Dies deutet auf ein gesteigertes Investoreninteresse hin.
Trotz der anfänglichen Euphorie mahnen einige Experten zur Vorsicht. Leon Curti, Head of Research von Digital Asset Solutions AG, betont, dass der Markt im Vorfeld des Amtsantritts zu viel erwartet habe. Die Idee, die Reserve durch zusätzliche Käufe signifikant auszubauen, sei von Anfang an unrealistisch gewesen und nicht Teil der Wahlversprechen. Dennoch sieht Curti den Rahmen für eine florierende Branche durch die neue Administration gesetzt.
Es liegt nun an der Privatwirtschaft, diese Chancen zu nutzen. Die Politik hat ihren Teil beigetragen, jetzt sind die Unternehmen gefordert.
Trumps Ansatz steht im deutlichen Kontrast zu den eher restriktiven Haltungen seiner Vorgängerin, die vor Risiken wie Geldwäsche und Markt-Destabilisierung durch digitale Währungen warnte. Diese signifikante Verschiebung der regulatorischen Haltung könnte langfristig zu einer größeren Akzeptanz und tieferen Integration digitaler Vermögenswerte in die traditionellen Finanzsysteme führen. Die globalen Implikationen dieses politischen Kurswechsels sind beträchtlich und könnten andere Nationen beeinflussen.