Tschechische Nationalbank nimmt Bitcoin in Bilanz auf

Die Tschechische Nationalbank (CNB) hat als erste Zentralbank weltweit Bitcoin in ihre Bilanz aufgenommen. Dieser Schritt dient einem Testportfolio im Wert von 1 Million US-Dollar. Ziel ist es, praktische Erfahrungen im Umgang mit digitalen Vermögenswerten zu sammeln.

Am 30. Oktober 2025 genehmigte der Vorstand der CNB das Testportfolio. Es besteht aus Bitcoin, einem US-Dollar Stablecoin und einem tokenisierten Bankdepot. Die Bekanntgabe erfolgte am 13. November 2025.

Die CNB möchte durch dieses Experiment verstehen, wie sich ein dezentraler Vermögenswert wie Bitcoin aus der Perspektive einer Zentralbank verhält. Es geht darum, die Prozesse rund um den Erwerb, die Verwahrung und das Management digitaler Assets zu erproben.

Das Portfolio wird getrennt von den internationalen Reserven der Bank gehalten. Es ist nicht geplant, dieses aktiv aufzustocken.

CNB-Gouverneur Aleš Michl brachte die Idee, sich mit Bitcoin zu befassen, im Januar 2025 ein. Er argumentierte, dass Bitcoin zur Diversifizierung der Reserven beitragen könnte.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde kritisierte Michls Idee als „unverantwortlich“. Sie argumentierte, dass Reserven liquide, sicher und frei von Bedenken wie Geldwäsche sein müssten.

Lagarde geht davon aus, dass Bitcoins nicht in die Reserven der Zentralbanken der Euroländer gelangen werden.

Die CNB betont, dass es sich bei dem Test-Portfolio um praktisches Lernen handelt. Es gehe darum, die gesamte Prozesskette rund um digitale Assets zu verstehen.