Das Bitcoin-fokussierte Unternehmen Twenty One Capital hat an seinem ersten Handelstag an der NYSE einen deutlichen Kursrückgang verzeichnet. Die Aktie fiel um fast 20 %, was die Zurückhaltung von Anlegern gegenüber Bitcoin-lastigen Unternehmen widerspiegelt und eine neue Ära der Bewertung einläutet.
Twenty One Capital, das als größter börsennotierter Bitcoin-Halter anstrebt, hat seinen Börsengang über eine SPAC-Transaktion mit Cantor Equity Partners erfolgreich abgeschlossen. Zum Start hielt das Unternehmen über 43.500 BTC im Wert von rund 3,9 bis 4,0 Milliarden US-Dollar. Der Kursverlust am ersten Handelstag deutet darauf hin, dass der Markt keine signifikanten Aufschläge über den Nettoinventarwert (NAV) der Bitcoin-Bestände hinaus gewährt.
Investoren erwarten von Bitcoin-Unternehmen nun klare, dauerhafte Umsatzmodelle statt einer reinen Fokussierung auf große Bitcoin-Reserven.
Die allgemeine Marktstimmung für Bitcoin ist gedämpft. Die Kryptowährung fiel auf bis zu 93.100 US-Dollar, ein Rückgang von etwa 26 % gegenüber ihrem Oktoberhoch. Dies korreliert mit signifikanten Abflüssen aus Bitcoin-ETFs, die die dritte Woche in Folge andauern und die nachlassende Begeisterung für das digitale Asset unterstreichen.
Die Bewertung von Bitcoin-Treasury-Unternehmen wird zunehmend kritisch betrachtet. Aktien von Unternehmen, die große Mengen Bitcoin halten, sind gefallen, da die Krypto-Euphorie nachlässt. MicroStrategy beispielsweise handelte im Jahr 2025 mit einem Abschlag von 16 % im Vergleich zu einem siebenfachen Aufschlag zwei Jahre zuvor.
Experten warnen vor ‚Kapitalvernichtung‘ bei Kryptowährungs-affinen Unternehmen, die durch neue Aktien oder Schulden finanziert werden – ein Modell, das nur bei steigenden Aktienkursen nachhaltig ist.
Zusätzliche Risiken bestehen durch mögliche regulatorische Entscheidungen. Der Indexanbieter MSCI prüft die vollständige Entfernung von ‚Digital Asset Treasury‘-Unternehmen aus wichtigen Indizes wie dem MSCI World, was zu Verkäufen von Milliarden von Dollar in betroffenen Aktien führen könnte.
Unternehmen, die Bitcoin horten, bieten Anlegern einen gehebelten Zugang zur Kryptowährung. Dies bedeutet, dass ihre Aktien bei einem Bitcoin-Rückgang überproportional stärker fallen können. Die enge Korrelation zwischen Bitcoin und dem Nasdaq Composite Index macht Bitcoin zudem zu einem wichtigen Stimmungsindikator für risikoreichere Anlagen.
