Unicoin im SEC-Kreuzfeuer: Ende der Ermittlung unter Trump gefordert?

Das Kryptounternehmen Unicoin steht weiterhin im Fadenkreuz der SEC, obwohl andere Verfahren eingestellt wurden. CEO Konanykhin fordert nun ein Ende der Untersuchung und beruft sich auf den pro-Krypto-Kurs unter Trump.

Das Kryptounternehmen Unicoin sieht sich seit letztem Jahr einer offiziellen Untersuchung durch die SEC gegenüber. Die Vorwürfe wiegen schwer: Betrug, irreführende Aussagen und der Verkauf nicht registrierter Wertpapiere stehen im Raum. Eingeleitet wurden diese Maßnahmen noch in den letzten Tagen der Biden-Administration, kurz bevor die SEC-Führung durch von Donald Trump ausgewählte Personen ersetzt wurde, der als Befürworter von Kryptowährungen gilt. Dies bildet den Hintergrund für die aktuellen Spannungen und Forderungen des Unternehmens an die Aufsichtsbehörde.

Unicoin-CEO Alex Konanykhin hat in einem scharfen Brief an die SECs Crypto Task Force das sofortige Ende der Untersuchung gefordert. Er verlangt zudem eine Überprüfung der beteiligten Beamten wegen mutmaßlicher politischer Einflussnahme. Konanykhin argumentiert, die SEC überschreite ihre Kompetenzen und behandelt Unicoin unverhältnismäßig hart im Vergleich zu anderen Kryptofirmen, deren Verfahren teilweise eingestellt wurden. Er sieht die Maßnahmen als gezielten Eingriff in die Wachstumsstrategien von Unicoin, die das Unternehmen auf globalen Märkten behindern.

Die Forderungen der SEC werden als Eingriff in die Wachstumsstrategien von Unicoin wahrgenommen und diese Druckmaßnahmen schränken die Manövrierfähigkeit des Unternehmens auf den globalen Märkten ein.

Trotz der laufenden Untersuchung und des regulatorischen Drucks hält Unicoin an seinen Plänen für eine Initial Public Offering (IPO) fest. Diese Entschlossenheit ist bemerkenswert, da viele Unternehmen in einer vergleichbaren Lage wohl zunächst die regulatorischen Bedenken klären würden. Konanykhin begründet diesen Schritt auch mit dem Versprechen von Präsident Trump, die USA zu einem globalen Kryptohub zu machen, und bekräftigt die Absicht, aggressiv in den US-Markt zurückzukehren.

Der Fall Unicoin beleuchtet die breiteren Herausforderungen für Blockchain-Unternehmen im sich schnell entwickelnden regulatorischen Umfeld. Die Regeln für Kryptowährungen sind oft noch im Fluss und werden unterschiedlich interpretiert, was zu erheblicher Rechtsunsicherheit führt. Da Krypto global agiert, während Regulierungen oft länderspezifisch sind, entstehen zusätzliche Compliance-Hürden. Besonders die Definition eines Krypto-Assets als Wertpapier bleibt ein komplexer Streitpunkt, der oft der Interpretation der SEC unterliegt.

Konanykhin betont wiederholt politische Motive hinter den SEC-Maßnahmen. Er sieht die Untersuchung als letzten Versuch der alten SEC-Führung unter Gary Gensler, die Kryptobranche zu gängeln, bevor Trump-ernannte Beamte übernahmen. Seit diesem Wechsel wurden tatsächlich mehrere Enforcement Actions gegen andere Krypto-Player fallen gelassen. Unicoin hingegen verbleibt in einem regulatorischen Schwebezustand, ohne klare Updates zum Registrierungsprozess, was die Argumentation einer möglichen politischen Komponente stützt.

Die Zukunft von Unicoin bleibt ungewiss, solange die SEC-Untersuchung andauert. Obwohl das Unternehmen Compliance und Transparenz betont und auf die notwendigen Genehmigungen hinarbeitet, werfen die Anschuldigungen Fragen auf. Konanykhin verteidigt Praktiken wie mutmaßlich illegale Airdrops als branchenübliche Marketingmaßnahmen (‚common marketing practice‘). Die Entscheidung, trotz allem eine IPO anzustreben, ist ein riskantes Manöver, dessen Ausgang die SEC Probe die zukünftige Krypto-Regulierungslandschaft in den USA maßgeblich beeinflussen könnte.