US-Notenbank: Zinsausblick Q1 2026 und Krypto-Markt

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) deutet für das erste Quartal 2026 eine fortgesetzte, aber vorsichtige Geldpolitik an. Diese Entscheidungen haben potenziell erhebliche Auswirkungen auf die Bitcoin- und Kryptomärkte, die bereits 2025 auf Zinssenkungen mit einem Ausverkauf reagierten. Analysten blicken gespannt auf die nächsten Schritte, die Liquidität und Risikobereitschaft beeinflussen könnten.

Nach drei Zinssenkungen im Jahr 2025, insbesondere im vierten Quartal, aufgrund steigender Arbeitslosigkeit und nachlassender Inflation, betont die Fed weiterhin die Datenabhängigkeit ihrer Entscheidungen. Das Ziel von 2% Inflation bleibt bestehen, ohne den Arbeitsmarkt übermäßig zu belasten. Der Verbraucherpreisindex (CPI) lag im November 2025 bei 2,63%. Am 1. Dezember 2025 beendete die Fed die quantitative Straffung (QT) und führte ‚Reserve Management Purchases‘ (RMPs) im Umfang von rund 40 Milliarden US-Dollar ein, was von einigen als ‚versteckte quantitative Lockerung‘ interpretiert wird.

Die meisten Fed-Beamten betonen die Risiken der Inflation. Es besteht kein Gefühl der Dringlichkeit für weitere geldpolitische Maßnahmen.

Die mediane Prognose der Fed für 2026 sieht nur eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte vor. Für Ende 2026 wird ein Wirtschaftswachstum von 2,3%, eine Arbeitslosenquote von 4,4% und eine Inflation von etwa 2,4% erwartet. Die nächste Zinsentscheidung ist für den 28. Januar 2026 angesetzt.

Die Kryptomärkte erlebten 2025 entgegen der Erwartung auf Zinssenkungen einen Ausverkauf. Jeff Mei prognostiziert bei stabilen Zinsen im Q1 2026 Kursrückgänge für Bitcoin auf 70.000 USD und Ether auf 2.400 USD. Sollten die RMPs fortgesetzt werden, könnten sie Liquidität zuführen und die Preise stabilisieren, wobei Bitcoin auf 92.000-98.000 USD steigen könnte.

CoinShares sieht Bitcoin in einem Basisszenario zwischen 110.000 und 140.000 USD, bei Optimismus über 150.000 USD. Ein Stagflationsszenario könnte den Preis auf 70.000-100.000 USD drücken. Spot Bitcoin ETFs verzeichneten Zuflüsse von über 111 Milliarden USD. Anthony Pompliano erwartet eine Volatilitätskompression und einen langsamen, stetigen Anstieg von Bitcoin.

Ein ‚Regimewechsel‘ bei der Fed im Jahr 2026, geprägt von einer ‚Wachstum-zuerst‘-Philosophie, könnte die Bitcoin-Märkte erheblich beeinflussen.

Tom Lee von Fundstrat Global Advisors prognostiziert einen bullischen Ausblick für Bitcoin im Jahr 2026, mit der Möglichkeit eines neuen Allzeithochs im Januar. Andere Analysten sehen kurzfristig mögliche Rückgänge auf 60.000 USD als attraktive Kaufgelegenheiten.