Der Financial Stability Oversight Council (FSOC) der USA hat digitale Vermögenswerte von seiner Liste der potenziellen Schwachstellen des Finanzsystems gestrichen. Nach dreijähriger Beobachtung als möglicher Ansteckungskanal werden sie nun als bedeutende Marktentwicklungen klassifiziert, was eine neue Ära der regulatorischen Bewertung einläutet.
Digitale Vermögenswerte sind im Jahresbericht 2025 des US Financial Stability Oversight Council (FSOC) nicht mehr auf der Liste der potenziellen Schwachstellen des Finanzsystems zu finden. Diese Entscheidung beendet eine dreijährige Phase, in der Kryptowährungen als potenzieller Ansteckungskanal galten und verstärkte regulatorische Aufmerksamkeit erforderten. Anstelle der Kategorie „Verletzlichkeit“ werden digitale Vermögenswerte nun neutral als „bedeutende Marktentwicklungen zur Beobachtung“ beschrieben.
Diese Neuklassifizierung spiegelt die wachsende Akzeptanz und institutionelle Beteiligung im Sektor wider, wie sie durch Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETFs sowie die Tokenisierung traditioneller Vermögenswerte sichtbar wird. Zuvor, in Berichten wie dem von 2022 und 2024, wurden digitale Vermögenswerte, insbesondere Stablecoins, als potenzielle Risiken für die Finanzstabilität eingestuft, wobei vor Runs und fehlenden aufsichtsrechtlichen Standards gewarnt wurde.
Dollar-Stablecoins stellen ohne bankähnliche aufsichtsrechtliche Standards weiterhin ein potenzielles Risiko für die Finanzstabilität dar, da sie anfällig für Runs sind.
Die jüngste Verschiebung im Jahresbericht 2025 ist struktureller Natur. Finanzminister Scott Bessent hat das Mandat des FSOC neu ausgerichtet, um langfristiges Wirtschaftswachstum als integralen Bestandteil der Finanzstabilität zu betonen. Dies reduziert das makroprudentielle Stigma, das bisher eine stärkere Beteiligung von Banken, Versicherern und Pensionsfonds im Kryptobereich behinderte.
Die fortgesetzte Nutzung von auf US-Dollar lautenden Stablecoins wird in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich die internationale Rolle des Dollars weiter festigen.
Obwohl digitale Vermögenswerte nicht mehr als systemisches Risiko eingestuft werden, wird ihre Überwachung im Zusammenhang mit illegaler Finanzierung weiterhin erwähnt. Der kürzere Jahresbericht 2025, mit 87 Seiten im Vergleich zu früheren Ausgaben von 140 Seiten, signalisiert eine Konzentration auf spezifischere Regulierungs- und Wachstumsprioritäten.




